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Veröffentlicht am 01.11.2022 04:18

Die Brückentage 2023 schlau verplanen

Die Vorbereitung lohnt sich: Wer früh genug den Kalender studiert, kann mit möglichst wenig Urlaubstagen lange Erholungsreisen einplanen. (Foto: Josep Rovirosa/Westend61/dpa-tmn)
Die Vorbereitung lohnt sich: Wer früh genug den Kalender studiert, kann mit möglichst wenig Urlaubstagen lange Erholungsreisen einplanen. (Foto: Josep Rovirosa/Westend61/dpa-tmn)
Die Vorbereitung lohnt sich: Wer früh genug den Kalender studiert, kann mit möglichst wenig Urlaubstagen lange Erholungsreisen einplanen. (Foto: Josep Rovirosa/Westend61/dpa-tmn)

Die Feiertage nutzen, um Brücken zu bauen: Zücken Sie schon mal Ihren Kalender, wenn Sie im kommenden Jahr mit möglichst wenig Urlaubstagen möglichst viel Freizeit herausholen wollen.

Wer die Wahl habe, profitiere von längeren Urlaubsblöcken am Stück, sagt Prof. Dirk Windemuth, Direktor am Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG). „Zwei Wochen Urlaub am Stück pro Jahr sollten es mindestens sein, drei Wochen wären toll.“

Der Grund für die Empfehlung: Erholung von der Arbeit setze erst nach einiger Zeit ein. Es brauche in der Regel mindestens zwei Wochen, um wirklich abschalten zu können. Hinzu kommt: „Nach einer längeren Auszeit hält der Erholungseffekt auch länger an“, so Windemuth. Während kürzere Urlaube ebenfalls Entspannung bringen, verfliegt der Erholungseffekt im Anschluss schneller.

Kombination aus längerem Urlaub und kürzeren Auszeiten

„Deshalb bietet sich mit Blick auf das Jahr eine Kombination an“, so Windemuth. Beschäftigte können zum Beispiel mit einem Urlaub, der zweieinhalb Wochen dauert, einer einwöchigen Auszeit und einigen flexibel einsetzbaren freien Tagen planen.

„Vorausgesetzt natürlich, man hat die Möglichkeit, frei zu wählen“, schränkt der IAG-Direktor ein. Wer Familie hat, sei in der Regel an Schulferien gebunden. Andere müssen bei ihrer Urlaubsplanung unter Umständen auf Kolleginnen und Kollegen mit Kindern Rücksicht nehmen.

Empfehlenswert sei, sich in jedem Fall für den Jahresendspurt noch ein paar Tage Urlaub aufzusparen. „Das gibt Menschen das Gefühl, Kontrolle zu haben, und das beruhigt.“ Das Wissen hingegen, nach dem langen Sommerurlaub keinen einzigen freien Tag mehr zu haben, wirke wie ein gedankliches Korsett.

Ortswechsel macht einen Unterschied bei der Erholung

Nicht zuletzt gilt: Wer es sich leisten kann, tut gut daran, im Urlaub zu verreisen. „Das macht in der Regel einen Unterschied bei der Erholung“, sagt Windemuth. Zum einen, weil ein Großteil der Menschen nicht ideal lebe und zu Hause gar nicht richtig abschalten könne. „Wer nicht verreist, verbringt viel Zeit damit, den Stress zu Hause weiterzuleben“, sagt der Fachmann.

Zum anderen sind Arbeitslaptop oder Handy in der gewohnten Umgebung meist nicht weit. Die Versuchung, schnell mal die Mails zu checken, ist umso größer. „Etwas anderes zu sehen, hilft deswegen sehr dabei, nicht in diese Versuchung zu kommen, sich abzulenken und den Alltag wirklich zu vergessen.“ Dafür müsse gar keine weite Reise anstehen. Den gleichen Effekt könne auch ein Trip in die benachbarte Region oder ein Besuch bei Freunden haben.

Ob man nun besser den gesamten Jahresurlaub im Voraus verplant oder spontan und nach Bedarf freie Tage beantragt, ist Dirk Windemuth zufolge Typsache. Manche Menschen müssen für ihr Wohlbefinden länger im Voraus verbindlich planen, andere sind davon gestresst. Sein einfacher Rat: „Machen Sie es so, wie es für Sie richtig ist.“

Gelegenheit, mit Feiertagen Urlaubsbrücken zu bauen, gibt es für alle Planungstypen zu diesen Zeiten:

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Wer in Baden-Württemberg, Bayern oder Sachsen-Anhalt wohnt, kann mit dem Einsatz von vier Urlaubstagen vor dem Dreikönigstag (6. Januar) insgesamt neun freie Tage am Stück herausholen. Der regionale Feiertag fällt im kommenden Jahr auf einen Freitag: Ein langes Wochenende ist also ohnehin garantiert.

: Ab 2023 ist der 8. März nicht mehr nur in Berlin, sondern auch in Mecklenburg-Vorpommern ein Feiertag. Der Internationale Frauentag fällt 2023 auf einen Mittwoch. Wer in den Genuss des Feiertags kommt, kann mit dem Einsatz von vier Urlaubstagen neun freie Tage am Stück bekommen (4. bis 12. März).

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Zum Osterfest kann sich der Einsatz von Urlaubstagen richtig lohnen. Mit Karfreitag (7. April) und Ostermontag (10. April) kommen Beschäftigte mit vier Urlaubstagen auf zehn Tage Freizeit vom 1. bis 10. April. Wer vier weitere Tage dranhängt und insgesamt acht Urlaubstage einsetzt, kann 16 freie Tage (1. April bis 16. April) am Stück genießen.

Der Tag der Arbeit (1. Mai) fällt im Jahr 2023 auf einen Montag. Für vier Urlaubstage bekommen Beschäftigte also neun Tage frei (29. April bis 7. Mai).

Christi Himmelfahrt fällt wie jedes Jahr auf einen Donnerstag. Der 18. Mai bietet sich im Jahr 2023 daher mit dem Einsatz von einem Urlaubstag für ein verlängertes Wochenende an (18. bis 21. Mai).

Das Pfingstfest hat traditionell zwei Feiertage - Pfingstsonntag und Pfingstmontag. Im Jahr 2023 fällt der Pfingstmontag auf den 29. Mai. Wer sich die vier darauffolgenden Tage freinimmt, kann neun Tage am Stück der Arbeit fernbleiben.

: Beschäftigte in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland können sich auf den 8. Juni freuen: Bei ihnen ist Fronleichnam ein Feiertag. Er fällt auf einen Donnerstag und bietet sich damit für ein verlängertes Wochenende an. Wer das noch mit Pfingsten kombiniert, kann mit acht Urlaubstagen insgesamt 16 freie Tage am Stück ergattern.

Der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober fällt 2023 auf einen Dienstag. Gelegenheit für ein langes Wochenende: Mit einem Urlaubstag gibt es vier freie Tage am Stück.

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Der regionale Feiertag am 31. Oktober fällt 2023 auf einen Dienstag. Beschäftigte in Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen können unter Einsatz von vier Urlaubstagen neun Tage Freizeit am Stück gewinnen (28. Oktober bis 5. November).

: Beschäftigte in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und im Saarland haben am Mittwoch, den 1. November 2023, einen Tag frei. Mit vier Urlaubstagen kommt man auf neun freie Tage am Stück. Zwei Urlaubstage bringen ein extralanges Wochenende, das fünf Tage andauert.

Weihnachten und Neujahr liegen zum Jahreswechsel 2023/2024 endlich wieder etwas günstiger für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Der erste und zweite Weihnachtsfeiertag fallen auf Montag und Dienstag. Drei Urlaubstage bescheren also eine freie Weihnachtswoche. Mit sieben Tagen Urlaub ergeben sich vom 23. Dezember 2023 bis 7. Januar 2024 insgesamt 16 freie Tage am Stück.

© dpa-infocom, dpa:221031-99-332216/2

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