Die Garden des Frankemer Stupfl trainieren schon seit Monaten | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 11.11.2025 07:00

Die Garden des Frankemer Stupfl trainieren schon seit Monaten

Steht die Musik, wird eine Choreografie erarbeitet. (Foto: Jugendgarde TSV Schillingsfürst)
Steht die Musik, wird eine Choreografie erarbeitet. (Foto: Jugendgarde TSV Schillingsfürst)
Steht die Musik, wird eine Choreografie erarbeitet. (Foto: Jugendgarde TSV Schillingsfürst)

Spätestens zum Faschingsauftakt am 11.11. läuft beim Frankemer Stupfl in Schillingsfürst, eine der fränkischen Faschingshochburgen, alles wieder an. Jetzt werden politische Fauxpas zusammengesammelt, textlich aufgearbeitet und einstudiert. Zu diesem Zeitpunkt trainiert eine Sparte schon seit Wochen: die Tanzgarden.

Nach Aschermittwoch hieß es erst einmal durchatmen. Hinter allen Aktiven lagen mindestens elf Sitzungen in der eigenen Halle und fünf volle Wochenenden mit Auftritten – Gastauftritte noch nicht eingerechnet. Das geht an keinem spurlos vorbei. Bei den beiden Garden hält diese Pause aber nicht lange an.

Die Jugendgarde beginnt bereits zu Pfingsten mit dem Programm für das nächste Jahr. Die beiden Trainerinnen Celina Schneider und Maja Löschel beginnen damit, Ideen zu sammeln und die passende Musik herauszusuchen. „Jedes Jahr ist das wie ein kleiner Neustart, und genau das lieben wir daran“, schwärmt Maja Löschel. Auch bei der „großen“ Garde freut man sich auf die Pause, sie fängt meist erst im August mit dem aktiven Training an. „Wir treffen uns trotzdem schon früher zum gemeinsamen Sport oder einfach nur zum Eisessen“, erzählt Lea Schmidt, die zusammen mit Maike Stettner die Garde trainiert. „Alle sind auch privat befreundet und verbringen die Freizeit zusammen. Wir sind einfach eine gute Truppe.“

Takt und Tempo perfekt für den Gardetanz

Für die passende Musik gibt es spezielle Anbieter für Gardemusik, bei der Takt und Tempo perfekt für den Gardetanz passen. Manchmal ist schnell der passende Titel gefunden, manchmal zieht sich die Suche auch in die Länge. Steht die Musik, geht es an Choreografie, Tanzschritte und Figuren. „Oft kommen mir die besten Ideen kurz vorm Einschlafen, dann muss ich sie schnell notieren, bevor sie wieder verschwinden“, so Maja Löschel schmunzelnd. „Ob sich das, was mir da im Kopf herumschwirrt, dann auch wirklich so umsetzen lässt, zeigt sich dann im nächsten Training.“

Gardetanz ist ein intensiver Sport, was viele Zuschauer auf den ersten Blick gar nicht erkennen. Hinter dem rund dreiminütigen Tanz steckt richtig viel Training, Disziplin und Teamgeist. Dazu gehört Ausdauer, Kraft, Körperspannung, Dehnung und natürlich muss alles synchron auf den Punkt sitzen. Wichtig ist eine saubere Technik: hohe Beinwürfe, präzise Schritte, ein sauberer Spagat und Körperspannung bis in die Fingerspitzen. Gleichgewicht und Haltung spielen ebenfalls eine große Rolle. Und natürlich darf bei all dem Sportlichen die Ausstrahlung nicht fehlen, denn am Ende soll’s ja leicht und elegant aussehen, auch wenn’s richtig anstrengend ist.

Das Ziel ist die große Garde

Der Stupfl zieht sich den Nachwuchs quasi selbst groß. Die Kinder starten meist bei den Stupfl-Schrabbe, dort lernen sie Taktgefühl, Rhythmus und die Grundschritte. Wenn sie älter werden, wechseln sie in die Jugendgarde, und irgendwann, vorwiegend mit 16 oder 17, sind sie bereit für die „große“ Garde. „Für viele ist das ein richtiges Ziel: Die Kleinen schauen zu den Großen auf, und die Großen wissen genau, welche Vorbilder sie sind“, sind die Trainerinnen begeistert.

Die vier haben eigentlich schon immer getanzt und dann ist die Laufbahn quasi vorgegeben – bis zur Trainerin. „Es ist immer wieder schön zu sehen, wie sich das Stück entwickelt, und wie sich die Mädchen entwickeln und was am Ende herauskommt“, ist Lea Schneider beeindruckt. „Der ganze Auftritt wirkt nur als Gruppe, wenn einer falsch steht, ist der Gesamteindruck dahin. Auf den Feinschliff kommt es an.“

Im Advent beginnt die heiße Phase

Dafür wird wöchentlich zwischen 60 und 90 Minuten trainiert. Wenn die heiße Phase beginnt – ungefähr im Advent – kommen zusätzliche Trainingseinheiten hinzu, teilweise auch am Wochenende. Schließlich soll alles sitzt und die Mädels wollen sich sicher fühlen. Noch ist reichlich Zeit zum Trainieren, bevor sie ab Mitte Januar wieder an elf Abenden vor Publikum auf der Bühne stehen. Für einige dieser elf Stupfl-Sitzungen gibt es übrigens noch Karten, und zwar für Sonntag, 18. Januar ab 17.11 Uhr sowie für den 23. und 30. Januar, 6., 13. und 16. Februar jeweils ab 19.33 Uhr unter: we.rauch@t-online.de

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