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Veröffentlicht am 14.11.2024 00:07

Drei Alternativen zur klassischen Einwegwindel

Bei der Wahl der Windel stehen neben den konventionellen Einmalwindeln mehrere nachhaltige Alternativen zur Verfügung. (Foto: Friso Gentsch/dpa/dpa-tmn)
Bei der Wahl der Windel stehen neben den konventionellen Einmalwindeln mehrere nachhaltige Alternativen zur Verfügung. (Foto: Friso Gentsch/dpa/dpa-tmn)
Bei der Wahl der Windel stehen neben den konventionellen Einmalwindeln mehrere nachhaltige Alternativen zur Verfügung. (Foto: Friso Gentsch/dpa/dpa-tmn)

Sechs bis acht Windeln braucht ein Neugeborenes nach Angaben des Bundesumweltministeriums am Tag. Am Wickeltisch kommt mit Einwegwindeln so viel Müll zusammen, dass sich Eltern schnell fragen, ob es nicht auch nachhaltiger geht. Geht es:

Laut Annette Dohrmann vom Magazin „Öko-Test“ haben Eltern drei nachhaltige Optionen: Stoffwindeln, Ökowindeln und das Windelfrei-Prinzip. Ein Überblick: 

1. Wiederverwendbar, aber eine Investition: die Stoffwindel

Stoffwindeln bestehen aus waschbaren Materialien wie Baumwolle, Hanf oder Bambus. Einige Systeme setzen sich aus Überhosen und verschiedenen Saugeinlagen zusammen, die Eltern auswechseln können. 

Die Pflege ist unkompliziert, wie Dohrmann erklärt: „Die meisten modernen Stoffwindeln müssen nicht mehr bei hohen Temperaturen ausgekocht werden. Sie können einfach mit der normalen Wäsche gewaschen werden.“ 

Stoffwindeln sind zwar in der Anschaffung erst einmal teuer, für eine Grundausstattung müssen Eltern mehrere hundert Euro einplanen. Langfristig sind die Stoffwindeln aber günstiger als Einwegwindeln - vor allem dann, wenn das Windel-System auch noch für Geschwisterkinder genutzt wird. Und natürlich: Sie sparen viel Müll ein. 

2. Einweg, aber etwas umweltfreundlicher: die Ökowindel

Einfach in der Handhabung - das ist der große Vorteil von Einwegwindeln. Manchmal muss es eben schnell gehen, der Alltag mit Baby ist fordernd genug. Für Eltern, die auf Einwegwindeln nicht verzichten möchten, bieten Ökowindeln eine nachhaltigere Option. 

Sie bestehen überwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen wie Zellstoff, Mais- oder Kartoffelstärke und reduzieren so den Einsatz von Erdöl. Beim Kauf sollte man auf Siegel wie das EU-Ecolabel oder den Blauen Engel achten, die ökologische Anforderungen an Herstellung und Materialien stellen. „Das EU-Ecolabel kontrolliert die Herkunft der verwendeten Rohstoffe und verbietet bestimmte Substanzen wie optische Aufheller“, sagt Dohrmann.

Doch: Der Saugkern vieler Ökowindeln enthält nach wie vor Superabsorber auf Basis von Erdöl. Wer darauf verzichten möchte, kann laut „Öko-Test“ auf Produkte zurückgreifen, die Kartoffelstärke und Zellulose verwenden.

„Die bequeme Handhabe ist ein Vorteil der Ökowindeln, aber gleichzeitig auch ihr größter Nachteil, weil es sich um Wegwerfprodukte handelt“, so Annette Dohrmann. Ökowindeln sind nämlich nicht per se biologisch abbaubar, gehören also nach Gebrauch in den Restmüll. 

Zwar werden viele Windeln als „biologisch abbaubar“ oder „kompostierbar“ vermarktet. „Das ist oft irreführend, denn auch diese Windeln dürfen nicht auf den Kompost oder in die Biotonne“, sagt Annette Dohrmann. Solche Angaben beziehen sich oft nur auf einzelne Bestandteile oder die Verpackung.

3. Ganz ohne Windel: das Windelfrei-Prinzip

Wo keine Windel, da kein Müll: Eine der ökologischsten Methoden ist das Windelfrei-Prinzip, bei dem Babys keine oder nur selten Windeln tragen. Stattdessen werden sie bei Anzeichen für den Toilettengang über dem Töpfchen abgehalten.

Wann das Baby mal muss? Das müssen Eltern erst einmal verstehen - die Methode verlangt viel Aufmerksamkeit. Klappt es aber, hat das Windelfrei-Prinzip den Vorteil, dass kaum Abfall entsteht und die empfindliche Babyhaut laut Dohrmann weniger gereizt wird. Das liegt daran, dass sie weniger Kontakt zu feuchtwarmen Windeln hat.

© dpa-infocom, dpa:241113-930-288194/1


Von dpa
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