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Veröffentlicht am 27.03.2025 11:39

Ebay arbeitet an KI-Tools: Personendaten sind betroffen

Ebay will künftig auch KI-Tools mit personenbezogenen Daten erstellen und nutzen. Wer das nicht möchte, muss widersprechen. (Foto: Christoph Dernbach/dpa)
Ebay will künftig auch KI-Tools mit personenbezogenen Daten erstellen und nutzen. Wer das nicht möchte, muss widersprechen. (Foto: Christoph Dernbach/dpa)
Ebay will künftig auch KI-Tools mit personenbezogenen Daten erstellen und nutzen. Wer das nicht möchte, muss widersprechen. (Foto: Christoph Dernbach/dpa)

Ebay hat eine Aktualisierung seiner Datenschutzerklärung angekündigt. Sie soll ab dem 21. April gelten und ermöglicht es dem Onlinemarktplatz, künftig auch personenbezogene Daten zum Training von KI-Modellen heranzuziehen. Wer das nicht möchte, muss in seinem Nutzerkonto aktiv widersprechen.

Als Anwendungsbeispiele für KI-gestützte Tools, die mit den Daten gefüttert werden und künftig zum Einsatz kommen könnten, nennt Ebay in der neuen Datenschutzerklärung etwa allgemein:

  • KI-Assistenten
  • KI-generierte Zusammenfassungen von Produktrezensionen
  • Chat-Antworten in Echtzeit
  • Betrugserkennung
  • Marktforschung

Automatische KI-Angebotserstellung per Foto schon nutzbar

Ebenfalls in der neuen Erklärung genannt wird die KI-gestützte Angebotserstellung. Diese ist bereits aktiv und für Privatverkäufer nutzbar, wie das Unternehmen mitteilt. Das neue KI-Tool soll das Einstellen von Artikeln weitgehend automatisieren und den Prozess dadurch einfacher, schneller und unaufwändiger machen.

Dazu soll den Angaben zufolge schon das Hochladen eines Fotos des zu verkaufenden Artikels reichen: Die KI identifiziert dann mit Hilfe von Bilderkennung und datenbasierter Analyse automatisch relevante Produktdetails, schlägt passende Kategorien vor und ergänzt wichtige Angaben. Weitere KI-gestützte Funktionen seien bereits in Entwicklung.

Ebay hat eine Richtlinie für „verantwortungsvolle KI“

Ebay weist in der neuen Datenschutzerklärung darauf hin, dass KI-gestützte Tools und Produkte verarbeitete personenbezogene Daten beinhalten können, dies aber „nicht unbedingt der Fall“ sein muss. Zudem will das Unternehmen die Modelle und Tools im Sinne einer „verantwortungsvollen KI“ ethisch korrekt betreiben und verweist auf eine entsprechende, hauseigene Richtlinie.

Als Beispiele für personenbezogene Daten nennt Ebay in der neuen Datenschutzerklärung etwa: 

  • Namen
  • Adresse
  • Telefonnummern
  • E-Mail-Adressen
  • Nutzername
  • Steueridentifikationsnummer 

Bei allen, die auf dem Marktplatz auch verkaufen, kommen beispielsweise Sozialversicherungsnummer, Ausweis-Infos, Selfies oder auch Bankdaten hinzu.

Zahllose Daten von der Adresse bis hin zu Chats

Darüber hinaus werden etwa Transaktionsdaten, die Chats aus dem Ebay-Nachrichtensystem oder Versand- und Abrechnungsinformationen aufgezählt. In „manchen“, nicht näher umrissenen „Fällen“ könnten auch 

  • Alter
  • Geschlecht
  • Geburtsland
  • Staatsangehörigkeit
  • Land des Wohnsitzes
  • Erwerbsstatus
  • Familienstand
  • Interessen
  • Präferenzen

zu den personenbezogenen Daten gehören, die erhoben und verarbeitet werden.

Widerspruch ist jederzeit möglich - auch schon vor dem 21. April

Nutzerinnen und Nutzer haben aber jederzeit die Möglichkeit, der Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten für KI-Training und -Tools zu widersprechen - auch schon vor dem 21. April. Das funktioniert nach dem Anmelden beim Ebay-Konto auf der Seite „Einstellungen für KI-Entwicklung und -Training“.

Dort findet sich ganz unten bei „Verwendung personenbezogener Daten für die Entwicklung und das Training von KI“ ein Schieberegler, der auf „Ja“ voreingestellt ist und auf „Nein“ gezogen werden kann.

© dpa-infocom, dpa:250327-930-415917/1


Von dpa
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