Mit einem Pool im Garten ist alles besser. Hitzetage werden plötzlich viel erträglicher. Und schon der Ausblick verspricht Erholung. Der Markt hat viele Variationen zu bieten. Doch worauf muss ich achten? Wie gehe ich das Thema überhaupt an?
„Zunächst einmal sollte man sich überlegen, wofür man den Pool nutzen möchte“, sagt Ute Wanschura, Geschäftsführerin des Bundesverbands Schwimmbad und Wellness in Köln. „Ist er einfach ein erfrischender Ort für die Kinder, in dem sie planschen können? Brauche ich ihn für therapeutische Zwecke, etwa für Wassergymnastik? Oder will ich darin regelmäßig schwimmen?“ Davon hängt ab, wie groß und stabil der Pool sein muss.
Das Budget spielt natürlich auch eine Rolle. „Pools gibt es in unterschiedlichen Arten und Preisklassen“, so Wanschura. Die günstigsten sind aufblasbare oder aufstellbare Varianten für den Garten. Sie werden zum Beispiel durch einen Luftring oder Stahlwände stabilisiert und sind nicht in die Erde eingelassen. Das Aufbauen ist relativ unkompliziert selbst möglich.
Teurer sind hochwertige Einbaupools mit vorkonfektionierten Fertigbecken oder Betonpools. Naturnah, aber recht pflegeintensiv sind Schwimmteiche. Sie sind bepflanzt und kommen ohne Chemie aus. Man kann darin baden wie in einem Swimmingpool im Garten. „Nachhaltig und ökologisch bedeutsam sind Naturpools“, erklärt Michael Henze vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau in Bad Honnef. Diese Pools werden in der Regel von Fachfirmen gebaut. Sie sind sozusagen eine Zwischenlösung - halb Teich, halb Pool. Zwar ist das Wasser klar und wird gefiltert, allerdings läuft das rein biologisch ab.
Auf eine gute Wasseraufbereitung sollte man unabhängig von der Bauart eines Pools von Anfang an setzen. „Da der Pool ja nicht nur eine Saison lang genutzt werden soll, empfiehlt sich auch für Anfänger gleich eine professionelle Wasseraufbereitung mit Pumpe und Filtersystem“, sagt Ute Wanschura. Das spart Wasser, weil der schmutzige Inhalt nicht jedes Mal in den Garten geschüttet werden muss. Filter und Pumpe sollten auf die Dimension des Pools abgestimmt sein.
Und ganz wichtig: Der Pool braucht eine Abdeckplane, die grobe Verschmutzungen verhindert und Energie spart, weil sie die Wärme länger im Wasser hält und die Verdunstung reduziert. Sie ist das A und O für jeden Pool - ob günstig, teuer oder Kinderplanschbecken.
Um schwimmen zu können, ist eine Pool-Tiefe von etwa 1,35 Metern empfehlenswert. Mit vier Metern Breite und acht Metern Länge bietet ein er ausreichend Platz. „Aber der Pool kann auch kleiner ausfallen, wenn er mit einer Gegenstromanlage ausgestattet wird“, so Ute Wanschura.
Achtung: Der Platzbedarf eines Gartenpools ist größer, als mancher denkt und wichtig für die Planung. „Viele Kunden entscheiden sich für eine Nummer zu groß und sind dann überrascht, wie dominant der Pool auf dem Grundstück ist“, so Michael Henze. „Ein mittelgroßer Pool mit fünf Meter Breite und sieben Meter Länge ist für die meisten Gärten in Ordnung. Kleinere Grundstücke verkraften Becken mit drei mal fünf Metern.“
Und dann ist da noch die Sache mit dem Untergrund: Pools müssen stabil und eben stehen. Der Untergrund muss das Gewicht eines mit Wasser gefüllten Beckens aushalten. „Um die Stabilität zu gewährleisten und das Einsinken in den Boden zu verhindern, ist in der Regel eine Bodenplatte erforderlich. Ohne Bodenplatte könnten auch Risse an der Beckenkonstruktion entstehen“, sagt Ute Wanschura.
Auch der Standort im Garten ist wichtig, denn er entscheidet wesentlich über das Schwimmvergnügen. Ein sonniger Platz ist angenehm. Hier wird das Wasser von der natürlichen Energie aufgeheizt. Das Wasserbecken sollte möglichst windgeschützt und nicht unter Bäumen stehen, von denen Blätter, Äste und Nadeln herunterfallen.
Große Aufstellpools und Einbaupools dürfen nicht zu nah am Nachbargrundstück aufgestellt werden. „Das liegt im eigenen Interesse. Wer möchte schon ständig auf den Präsentierteller schwimmen und planschen“, so Wanschura - aber es gelten auch rechtliche Vorschriften:
„In vielen Landesbauordnungen ist ein Abstand von drei Metern zum Nachbargrundstück vorgeschrieben, aber nicht in allen“, sagt Michael Henze. Am besten, man erkundigt sich beim Gartenamt oder der Baubehörde der Gemeinde, wie das am Ort geregelt ist. „Viel Ärger kann man vermeiden, wenn man mit seinen Nachbarn spricht, ehe der Pool aufgestellt wird.“
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