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Veröffentlicht am 24.10.2023 05:08

Fall Mazraoui: Zentralrat der Juden will harte Konsequenzen

Noussair Mazraoui kommt zu einer Trainingseinheit des FC Bayern München auf den Platz. (Foto: Lennart Preiss/dpa)
Noussair Mazraoui kommt zu einer Trainingseinheit des FC Bayern München auf den Platz. (Foto: Lennart Preiss/dpa)
Noussair Mazraoui kommt zu einer Trainingseinheit des FC Bayern München auf den Platz. (Foto: Lennart Preiss/dpa)

In der Debatte um einen pro-palästinensischen Social-Media-Beitrag von Bayern-Profi Noussair Mazraoui wünscht sich Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, vom deutschen Fußball-Rekordmeister offenbar ein härteres Vorgehen. Schuster forderte in der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstag) „sichtbar harte Konsequenzen gegenüber dem Spieler“. Die Münchner müssten so dafür sorgen, „dass sich Entgleisungen solcher Art nicht wiederholen“. Die Bayern-Führung hatte Mazraoui nach einem ausführlichen und klärenden Gespräch, wie es in einer Vereinsmitteilung vom Freitag hieß, nicht sanktioniert.

Für das Champions-League-Duell am Dienstag bei Galatasaray Istanbul (18.45 Uhr/DAZN) steht der 25 Jahre alte Mazraoui wieder im Bayern-Kader. Zuletzt hatte der Nationalspieler Marokkos zwar im Aufgebot für das Spiel in Mainz (3:1) gefehlt, dies aber wegen einer Oberschenkelverletzung und nicht aufgrund seines pro-palästinensischen Social-Media-Beitrags. Zunächst hatte der Zentralrat der Juden die milde Reaktion des FC Bayern „auch mit Blick auf die stets klare Haltung des Vereins“ noch als „angemessen“ eingestuft.

Mazraoui hatte in den sozialen Netzwerken ein Video verbreitet, in dem den Palästinensern im Konflikt mit Israel ein Sieg gewünscht wurde. In der nach dem Gespräch mit der Bayern-Spitze verbreiteten Club-Mitteilung hieß es unter anderem, Mazraoui verurteile „jede Art des Terrorismus und jede Terrororganisation“.

Schuster erklärte nun, er habe von Mazraoui erwartet, dass „ein Fußballprofi, der auch eine Vorbildfunktion hat, vor diesem Hintergrund unmissverständlich den Hamas-Terror verurteilt, sich zum Existenzrecht Israels bekennt und Antisemitismus auf deutschen Straßen ablehnt“. Solche expliziten Aussagen waren in dem vom Club verbreiteten Statement Mazraouis nicht enthalten.

Dass der FC Bayern mit Mazraoui nach dessen „unsäglichem Instagram-Post und seinem nun sehr dünnen Statement“ das Gespräch gesucht und nicht aus dem Kader gestrichen habe, sei nachvollziehbar, wird Schuster in der „Süddeutschen Zeitung“ zitiert. „Bei einem einfachen Rapport kann es nun aber nicht bleiben“, mahnte er.

Zugleich lobte Schuster den FC Bayern für seine „stets deutliche Haltung gegenüber Israel und jüdischem Leben in Deutschland“. Bayern-Trainer Thomas Tuchel sagte am Montag, man habe viel mit Mazraoui gesprochen, „wir haben uns sehr tief und grundlegend mit der Thematik befasst“.

Terroristen hatten am 7. Oktober im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. In dem Konflikt starben auf beiden Seiten bereits tausende Menschen.

© dpa-infocom, dpa:231024-99-677455/3


Von dpa
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