Nach dem Untergang eines überfüllten Fischerbootes im Norden Mosambiks ist die Zahl der Opfer weiter gestiegen. Bis Dienstag wurden 98 Tote geborgen, weitere 17 Menschen blieben nach dem Unglück am Sonntag vermisst, wie der Staatsminister der nördlichen Provinz Nampula, Jaime Neto bei einem Besuch der Küste nahe dem Unglücksort sagte.
Nach früheren Behördenangaben wollten rund 130 Menschen mit dem Boot am Sonntag wegen einer Choleraepidemie und Terrorangriffen aus Nampula auf die Insel Ilha de Mosambik fliehen. Das überladene Boot sei mutmaßlich bei hohem Seegang gekentert. Ein Expertenteam sollte am Dienstag die genaue Unglücksursache ermitteln.
Im Norden Mosambiks verüben islamistische Rebellen seit 2017 immer wieder brutale Angriffe. Den Vereinten Nationen zufolge wurden mehr 780.000 Menschen vertrieben, zahlreiche andere wurden getötet. Nach einer längeren Ruhephase ist es in der Region in den vergangenen Wochen wieder zu gewalttätigen Übergriffen gekommen. Gleichzeitig leidet Mosambik seit Monaten unter einem Ausbruch der Cholera, einer bakteriellen Krankheit, die vor allem durch Trinkwasser übertragen wird. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bislang mehr als 5200 Verdachtsfälle gemeldet worden, mehr als 30 Menschen sind an Cholera gestorben.
© dpa-infocom, dpa:240409-99-612758/3