Für die spektakuläre Seebühnen-Inszenierung von Giuseppe Verdis „La traviata“ suchen die Bregenzer Festspiele neue Statisten. Insgesamt 20 Männer und Frauen werden im Sommer 2026 auf der Seebühne am Bodensee gebraucht - so viele wie seit Jahren nicht mehr, wie Produktionsleiter Lukas Fricker mitteilte. Zum Vergleich: Bei der vorigen Produktion „Der Freischütz“ standen lediglich sechs Statistinnen und Statisten auf der Bühne.
Ein Casting findet laut Mitteilung Ende Februar statt. Bewerbungen dafür können online eingereicht werden. Gesang oder Sprechrollen sind es demnach nicht – gefragt sind aber Präsenz, Ausdruckskraft und Lust auf ein außergewöhnliches Bühnenabenteuer. Vorausgesetzt wird unter anderem Wetterfestigkeit und Disziplin, denn die Spiele finden unter freiem Himmel statt. Kandidaten müssen natürlich auch Zeit für die Proben und Vorstellungen habe, ideal sei ein Wohnsitz im Umkreis von 40 Kilometern.
Die Opernproduktion von Regisseur Damiano Michieletto verlegt Verdis Welterfolg in die glamouröse Welt der Pariser Gesellschaft der 1920er-Jahre. Die Statisten sind in zwei Szenen Teil des Bühnengeschehens – sie stellen unter anderen Kellner, eine Blaskapelle und die feiernde Gesellschaft dar.
Sichtbare Tattoos, Piercings oder auffälliger Schmuck sind auf der Bühne nicht erlaubt, so das Festspielhaus. Auch der Bart müsse für die Rolle vielleicht weichen. Wer Dreadlocks trägt, habe keine Chance.
Wer vor einer Typveränderung zurückschreckt, ist vermutlich auch fehl am Platz. Die Bereitschaft seine Haare färben oder schneiden zu lassen, gehört auch zu den allgemeinen Bedingungen der Festspiele.
Für jede Probe gibt es 34 Euro, für Vorstellungen 57 Euro brutto. Fahrtkosten werden je nach Entfernung erstattet. Probenbeginn ist Mitte Juni 2026. Gesucht werden Menschen zwischen etwa 20 und 50 Jahren – mit oder ohne Bühnenerfahrung.
28 Mal soll „La traviata“ vom 22. Juni bis zum 23. August aufgeführt werden. Das Engagement sei perfekt für einen Ferien- oder Nebenjob.
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