Frust in Stuttgart nach 1:2 gegen Bremen - „Kleiner Dämpfer“ | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 13.04.2025 17:27, aktualisiert am 14.04.2025 10:27

Frust in Stuttgart nach 1:2 gegen Bremen - „Kleiner Dämpfer“

Nick Woltemade vom VfB im Duell mit Bremens Amos Pieper. Die Partie war für den Angreifer vorzeitig zu Ende. (Foto: Tom Weller/dpa)
Nick Woltemade vom VfB im Duell mit Bremens Amos Pieper. Die Partie war für den Angreifer vorzeitig zu Ende. (Foto: Tom Weller/dpa)
Nick Woltemade vom VfB im Duell mit Bremens Amos Pieper. Die Partie war für den Angreifer vorzeitig zu Ende. (Foto: Tom Weller/dpa)

VfB-Coach Sebastian Hoeneß trat vor die Trainerbank, seine Profis schlichen frustriert vom Platz. Nach der Last-Minute-Niederlage gegen Werder Bremen ist die Europapokal-Qualifikation über die Bundesliga für den VfB Stuttgart in weite Ferne gerückt. „Das ist sicherlich ein kleiner Dämpfer. Wir hatten uns viel vorgenommen“, sagte VfB-Mittelfeldspieler Atakan Karazor nach dem 1:2 (1:1) und dem Platzverweis für Nick Woltemade. Hoeneß sprach von einer Fehlentscheidung. „Das war einfach keine Gelb-Rote Karte. Das hat einen faden Beingeschmack“, befand der Stuttgarter Trainer. 

Die Bremer machten mit ihrem dritten Sieg in Serie dank Doppeltorschütze Oliver Burke in der Tabelle einen kleinen Sprung und dürfen von der ersten Europapokal-Teilnahme seit der Saison 2010/11 träumen. „Das haben wir uns hart erarbeitet. Und unter dem Strich war es auch verdient“, befand Werders Einwechselspieler Leonardo Bittencourt. 

Platzverweis umstritten 

In einer flotten Begegnung gingen die Hausherren, deren Trainer Hoeneß den Start einer Miniserie gefordert hatte, durch Leonidas Stergiou zwar in Führung (19.). Werder kämpfte sich vor 60.000 Zuschauer aber noch im ersten Durchgang zurück und durfte dank Burkes erstem Treffer über den Ausgleich jubeln (32.). 

Nach dem Platzverweis von U21-Nationalspieler Woltemade in 65. Minute drehte Werder die Partie durch den zweiten Treffer des 28-jährigen Schotten mit Ablauf der regulären Spielzeit. Die Gelb-Rote Karte für den gebürtigen Bremer Woltemade war insgesamt sehr umstritten. Selbst Werder Trainer Ole Werner sagte: „Das ist nicht zwingend Gelb-Rot.“ 

Sollte es mit dem anvisierten sechsten Tabellenrang aus Stuttgarter Sicht nun tatsächlich nicht klappen, könnten sie sich noch mit einem Sieg im Endspiel des DFB-Pokals am 24. Mai für die Europa League qualifizieren. Im Berliner Olympiastadion trifft der deutsche Vizemeister als Favorit auf Drittligist Arminia Bielefeld.

Hoeneß hatte vor der ansteigenden Form der Norddeutschen gewarnt. Dass diese Warnung berechtigt war, zeigte sich gleich zu Beginn. VfB-Torhüter Alexander Nübel musste sowohl gegen Burke (7.) ran als auch gegen Senne Lynen, dem nach einer Ecke der Ball an den Rücken und von dort aus zu Nübel prallte (9.). 

Woltemade-Schuss geblockt

Aber auch die Stuttgarter waren längst im Spiel angekommen. Woltemade - dank seiner Formstärke zuletzt in aller Munde - scheiterte mit einem Schussversuch, der von Amos Pieper geblockt wurde. Besser machte es Stergiou nur neun Minuten später. Der aufgerückte Außenverteidiger vollendete einen präzisen Pass von Angelo Stiller. 

Die Hausherren hatten das Spiel nach der Führung etwas besser im Griff. Jamie Leweling verpasste allerdings das 2:0 - ein Versäumnis, das sich rächen sollte. Lange hatte SVW-Coach Werner, die Schildkappe mit dem Werder-Wappen tief ins Gesicht gezogen, die Partie beinahe regungslos verfolgt. Doch als Burke nach einem von Finn Jeltsch verloren Zweikampf entwischte und ausglich, zeigte auch der 36-Jährige Emotionen. 

Chabot muss runter

Er hatte ein ähnliches Auftreten wie beim 2:2 in der Hinrunde gefordert. „Wir wollen es von der Herangehensweise und Qualität wieder so machen, um wieder ein Spiel auf Augenhöhe herzustellen“, hatte er gesagt. Und tatsächlich: Werder hatte weitere Möglichkeiten, die jedoch ungenutzt blieben. 

Die Stuttgarter mussten nach dem Gegentor einen weiteren Rückschlag verdauen. Bei einem Klärungsversuch zog sich Abwehrchef Jeff Chabot eine Oberschenkelverletzung zu und musste ausgewechselt werden. 

Die erste Chance nach Wiederbeginn gehörte den Schwaben. In der 56. Minute tönten schon die ersten Takte der Torhymne aus den Lautsprechern. Doch die Musik verstummte schnell wieder, weil Woltemade am Ziel vorbeigeköpft hatte. Es war die letzte positive Aktion des Stürmers, denn wenig später war die Partie für ihn zu Ende. Schiedsrichter Daniel Schlager zeigte Woltemade die Gelb-Rote Karte. Werder drückte nun. Nübel parierte zunächst einige Chancen, ehe Burke den Sieg für die Gäste perfekt machte.

© dpa-infocom, dpa:250413-930-437200/3


Von dpa
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