Aus Sicht von Trainer Dieter Hecking ist die Entscheidung des DFB-Bundesgerichts zugunsten seines VfL Bochum ein „mehr als gerechtes Urteil“. Es sei zwar immer schlecht und schade für den Fußball, wenn solche Urteile darüber entschieden, wie eine Tabelle aussehe, sagte der 60-Jährige im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF. „Aber in diesem Fall muss ich ganz ehrlich meine Position so vertreten, dass ich sage: mehr als gerechtes Urteil.“
Hecking bezog sich auf das jüngste Urteil des Bundesgerichts des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), das am Freitag eine umstrittene Entscheidung des DFB-Sportgerichtes bestätigt hatte. Danach wird das 1:1-Unentschieden vom Dezember in der lange unterbrochenen Bundesliga-Partie zwischen dem 1. FC Union Berlin und den Bochumer Gästen im Nachhinein als 2:0-Sieg für den VfL gewertet. Grund dafür: Der Bochumer Torwart Patrick Drewes war kurz vor Schluss von einem aus dem Berliner Fanblock geworfenen Feuerzeug getroffen worden.
Dank des 2:0-Sieges am grünen Tisch und zweier zusätzlicher Punkte verdrängte der VfL den 1. FC Heidenheim in der Bundesliga-Tabelle vom Relegationsplatz. Union Berlin wurde ein Punkt abgezogen.
„Ich sage einfach: Wenn es in deutschen Stadien üblich werden wird, dass Spieler, Schiedsrichter, Linienrichter beworfen werden dürfen, ohne dass es Folgen hat, dann können wir den Laden zumachen“, sagte Hecking. Er erinnerte daran, dass auch der VfL Bochum schon einmal bestraft worden ist für das Fehlverhalten eines eigenen Anhängers. Im März 2022 hatte ein Bochumer Fan im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach den Schiedsrichter-Assistenten Christian Gittelmann mit einem Becherwurf verletzt. Die Partie wurde abgebrochen und später vom Schiedsgericht mit 2:0 für Gladbach gewertet.
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