Die Berliner SPD-Chefin Franziska Giffey hat den Umgang mit Frauen in der Politik kritisiert. Mit Frauen werde härter und kritischer umgegangen als mit Männern, sagte sie der „Berliner Zeitung“.
„Wenn Männer sich streiten, sind sie stark, gewinnen an Profil. Bei Frauen heißt es immer gleich: Zickenkrieg. Und es geht viel mehr um Äußerlichkeiten.“ Auf die Frage, wie sie damit umgehe, sagte Giffey: „Ich weiß, dass es so ist. Dass ich als Frau oft in der Minderheit bin, die einzige Frau unter Männern, nicht nur in der ersten Reihe, auch in denen dahinter.“
Kumpelhaftes Gehabe, männliche Rituale - „das kann man nicht ändern, aber man muss darauf bestehen, dass die eigene Position zählt“, meinte Giffey. „Und das mache ich auch, auch wenn es mehr Kampf bedeutet“.
Sie fühle sich mehr als Frau denn als Ostdeutsche diskriminiert, „was vielleicht auch damit zu tun hat, dass ich politisch in Neukölln verwurzelt bin“. Giffey wurde 1978 in Frankfurt (Oder) geboren. „Der Gegensatz zwischen Innenstadt und Außenbezirken ist heute viel wahrnehmbarer als der zwischen Ost und West“, so die SPD-Politikerin.
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