Sie planen, mit dem Rauchen aufzuhören? Dann sollten Sie sich schon vorab Gedanken über die Momente machen, in denen sich der Suchtdruck mit voller Wucht meldet. Denn dann ist die Gefahr für Rückfälle groß.
Was kann man also tun, wenn sich plötzlich riesiges Verlangen nach einer Kippe aufbaut? Der Suchtmediziner Tobias Rüther rät für solche Momente: „Warten Sie fünf Minuten ab, bevor Sie eine rauchen. Aus der Wissenschaft wissen wir nämlich: Der Suchtdruck kommt in Wellen.“ Nach fünf Minuten ist er in vielen Fällen bereits so sehr abgeflaut, dass man doch nicht zur Zigarette greift - die kritische Situation ist gebannt.
Und wenn man Zweifel hat, diese fünf Minuten ohne Rauchen zu überstehen? Entscheidend ist Ablenkung, so Rüther, der die Tabakambulanz des LMU Klinikum München leitet.
Am besten schmiedet man auch dafür vorab einen Plan. „Man kann einen Freund oder eine Freundin anrufen. Oder man macht sich klar: Ich werde stolz sein, wenn ich diese Krise überwunden habe.“ Sinnvoll kann auch sein, die aktuelle Tätigkeit zu unterbrechen - und zum Beispiel auf die Toilette zu gehen oder ein Telefonat zu führen, das man schon lange auf der To-do-Liste hat.
Hat man diese SOS-Strategien einmal definiert, lohnt es sich, sie festzuhalten - um sich im entscheidenden Moment daran erinnern zu können. „Schreiben Sie es sich auf eine Karte und legen Sie die in den Geldbeutel“, schlägt Tobias Rüther vor.
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