Ilse Aigner erhält „Bairische Sprachwurzel“ | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 14.08.2022 01:33

Ilse Aigner erhält „Bairische Sprachwurzel“

Ilse Aigner, (M) Landtagspräsidentin im bayerischen Landtag, wird gekürt. (Foto: Armin Weigel/dpa)
Ilse Aigner, (M) Landtagspräsidentin im bayerischen Landtag, wird gekürt. (Foto: Armin Weigel/dpa)
Ilse Aigner, (M) Landtagspräsidentin im bayerischen Landtag, wird gekürt. (Foto: Armin Weigel/dpa)

Bayerns Landtagspräsidentin Ilse Aigner stammt aus dem oberbayerischen Landkreis Rosenheim und scheut sich nicht, ihren heimatlichen Dialekt zu sprechen. Dafür ist sie am Sonntag in Straubing mit der „Bairischen Sprachwurzel“ ausgezeichnet worden. Der Bund Bairische Sprache verleiht den Preis jedes Jahr an eine bekannte Persönlichkeit, die öffentlich an ihrem Dialekt festhält. Aigner habe auch während ihrer Zeit als Bundeslandwirtschaftsministerin in Berlin mit bairischer Sprachfärbung ihre Herkunft unterstrichen, sagte Sepp Obermeier, Vorsitzender des Bundes Bairische Sprache.

Das Preisvergabekriterium „Prominente, die bei offiziellen Anlässen einen Tabubruch begehen und Bairisch reden“ habe Ilse Aigner erfüllt. In der BR-Fernsehsendung „Gipfeltreffen“ mit Moderator Werner Schmidbauer „knickte sie bei der Bergwanderung bereits an der Talstation dialektal ein und erreichte schließlich den Gipfel nach einer Dreiviertelstunde hundertprozentig auf Mittelbairisch“.

Aigner zeigte sich erfreut über die Auszeichnung, „für die man nichts tun muss, außer das, was man immer tut: nämlich Bairisch reden“. Eine Selbstverständlichkeit sei das aber nicht immer gewesen. Während ihrer Schulzeit sei es nicht immer gut angesehen gewesen, vielmehr habe es geheißen: „Die kann nicht gescheit Deutsch reden“.

Schön am Dialekt sei, dass es viele Wörter im Hochdeutschen gar nicht gebe oder dass sie regional unterschiedlich seien. So könne man hören, wo jemand herkomme, sagte Aigner. Und: „Kracherl klingt doch viel schöner als Limo.“ Dass der bairische Dialekt auch im hohen Norden beliebt sei, zeige sich zum Beispiel an den „Eberhofer“-Krimis, die auch dort viele Fans hätten.

Laudator bei der „Sprachwurzel“-Verleihung ist traditionell ein Professor, der ebenfalls Dialekt spricht. Heuer überreichte der aus dem niederbayerischen Kelheim stammende frühere Präsident der Technischen Universität München (TUM), Wolfgang Herrmann, den Preis. Mundarten seien reiche Kulturgüter, aus denen sich die Standardsprache entwickelt habe, sagte er. Der Preisträgerin bescheinigte er, nicht nur des Dialektes mächtig zu sein, sondern auch des Kartenspiels: „Beim Schafkopfen hält sie eine ganze Nacht am Flughafen von Teheran aus, wenn der Flieger Verspätung hat.“

Zu den früheren Preisträgern der „Bairische Sprachwurzel“ zählt Papst Benedikt XVI., der sie 2006 im Vatikan überreicht bekam. Ansonsten fand die Feier immer in Straubing während des Gäubodenvolksfestes statt. Angesichts der Corona-Pandemie fiel das Volksfest 2020 und 2021 allerdings aus, weswegen die Sprachwurzel ausnahmsweise in Regensburg und im oberbayerischen Weyarn vergeben wurde. In diesem Jahr wird das Gäubodenvolksfest wieder veranstaltet, und mit ihm ist die Preisverleihung nach Straubing zurückgekehrt.

© dpa-infocom, dpa:220813-99-376236/4

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