Das Eishockey-Nationalteam blickt zuversichtlich in die Zukunft. Auch mit etlichen Perspektivspielern gelang der unerfahrenen C-Auswahl von Bundestrainer Toni Söderholm die Titelverteidigung beim Deutschland Cup.
Zum Abschluss besiegte das Team des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) in Krefeld auch den Olympia-Dritten Slowakei 3:0 (1:0, 1:0, 1:0). „Ich bin sehr, sehr stolz auf das, was die Jungs hier geleistet haben. Das war wirklich ein verdienter Turniersieg“, sagte Söderholm.
Überzahltore von Tim Wohlgemuth (7. Minute) von den Adlern Mannheim und Tobias Eder (31.) von der Düsseldorfer EG sowie ein Treffer ins leere slowakische Tor von Nürnbergs Tim Fleischer (60.) machten den neunten Triumph beim traditionellen heimischen Vier-Nationen-Turnier perfekt.
Nach Siegen am Donnerstag gegen Dänemark (3:2 nach Verlängerung) und am Samstag gegen Österreich (3:0) hätte gegen die ebenfalls junge slowakische Mannschaft ein Unentschieden nach regulärer Spielzeit genügt. Doch die neu zusammengestellte DEB-Auswahl belohnte sich auch am Sonntag für eine engagierte und leidenschaftliche Leistung.
„Wahnsinn. Wir haben eine junge Truppe hier gehabt und jeder hat seinen Job sehr gut gemacht. Jeder hat für jeden gespielt“, sagte der am Sonntag überragende Torhüter Mirko Pantkowski von den Kölner Haien, der diesmal anstelle von Dustin Strahlmeier (Wolfsburg) im Tor gestanden hatte.
Das Turnier fand in diesem Jahr zum vorerst letzten Mal in Krefeld statt. Nach fünf Jahren am Niederrhein zieht der DEB mit seinem Heim-Turnier im kommenden Jahr in eine andere Stadt. „Der Neuerungseffekt ist verflogen. Wir wollen an einen anderen Standort“, sagte DEB-Präsident Peter Merten.
Erneut enttäuscht waren die DEB-Verantwortlichen auch in diesem Jahr vom Zuschauerzuspruch. Zu den drei deutschen Spielen kamen insgesamt rund 8000 Besucher. Vor allem die Kulisse von nicht einmal 1000 Zuschauern am Donnerstag hatte Anlass zum Nachdenken gegeben. Am Wochenende stiegen dann die Besucherzahlen. Nach 3310 Zuschauern am Samstag kamen zum Abschluss am Sonntag 3854.
Die sahen auch ohne den zuvor besten deutschen Spieler im Turnier, Kapitän Marc Michaelis vom SCL Langnau aus der Schweiz, ein überzeugendes deutsches Team. „Wir haben wirklich eine hohe Tiefe in der Nationalmannschaft“, sagte Pantkowksi zu den vielen Alternativen, die sich Söderholm im Hinblick auf die WM-Vorbereitung im kommenden Jahr angeboten haben. „Wir brauchen einfach eine Breite im Kader und die Breite kommt langsam“, sagte der Bundestrainer.
Der 44 Jahre alte Finne hatte bewusst auf etliche Stammkräfte verzichtet. Dafür bekamen auch Rückkehrer wie Dominik Bokk (Frankfurt) oder Maximilian Kammerer (Köln) mal wieder eine Chance. Beide spielten indes unauffällig. Der aktuell drittbeste DEL-Scorer Bokk hatte seine beste Szene am Sonntag mit seinem Pass vor dem zweiten deutschen Treffer.
Einige der beim Deutschland Cup getesteten Akteure dürften aber gute Chancen haben, auch bei der WM im kommenden Mai in Finnland und Lettland mit dabei zu sein. „Wir sind sportlich wirklich zuversichtlich“, sagte der für den Sport zuständige DEB-Vizepräsident Andreas Niederberger zur Perspektive für die kommenden Jahre.
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