Wird das Tegernseer Tal zum „Tal der Superreichen“? Diese Frage stellt eine Dokumentation auf Youtube, die dort innerhalb von sieben Tagen schon fast 100.000 Mal aufgerufen wurde und offenbar einen Nerv trifft. „Kampf um den Tegernsee“, heißt sie. Untertitel: „Reichtum frißt Brauchtum“.
Der Filmemacher Claus Elßmann setzt sich darin mit der „Invasion der Münchner Bussi-Bussi-Gesellschaft“ am Tegernsee auseinander, zeigt Bilder von Nobelevents, Einheimischen und Trachtlern, die dem Ganzen fassungslos zuschauen. „Aus einer dörflichen Idylle wird eine Bastion für Luxus und Dekadenz“, heißt es in dem Film.
„Der Film trifft den Nerv der Menschen, weil er die Dinge klar anspricht, über die sonst nur beim Stammtisch gemurmelt wird. Nur wenige haben den Mumm, öffentlich darüber zu sprechen“, sagte Elßmann der Mediengruppe „Münchner Merkur/tz“. Die Einheimischen fühlten sich von den „millionenschweren Zuagroasten“ überrannt. „Es gibt eben auch die anderen Leute, die häufig verdrängt werden und nicht zu Wort kommen. Denen wollte ich eine Stimme geben.“
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