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Veröffentlicht am 01.07.2025 10:10, aktualisiert am 01.07.2025 11:43

Kein Rückenwind auf dem Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosigkeit in Bayern ist im Vergleich zum Vormonat kaum gesunken. (Symbolbild) (Foto: Sven Hoppe/dpa)
Die Arbeitslosigkeit in Bayern ist im Vergleich zum Vormonat kaum gesunken. (Symbolbild) (Foto: Sven Hoppe/dpa)
Die Arbeitslosigkeit in Bayern ist im Vergleich zum Vormonat kaum gesunken. (Symbolbild) (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Auf dem bayerischen Arbeitsmarkt gibt es derzeit kaum Bewegung. Die Arbeitslosigkeit liegt weiter auf einem hohen Niveau. „Im Juni gibt es keine Entspannung auf dem bayerischen Arbeitsmarkt. Der Rückenwind, den es für eine Trendwende bräuchte, bleibt weiterhin aus“, sagte Markus Schmitz, Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit.

Die Zahl der Arbeitslosen im Freistaat sank im Juni nur minimal. 305.707 Menschen waren arbeitslos gemeldet, das sind gerade einmal 672 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote lag unverändert bei 3,9 Prozent. 

„Unternehmen weiter zurückhaltend“

Ein Vergleich mit dem Juni 2024 zeigt, dass die Zahl der Arbeitslosen um 12,8 Prozent gestiegen ist. Dazu sagte Schmitz: „Wir sehen mit fast 35.000 zusätzlichen Arbeitslosen erneut einen ungewöhnlich starken Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Damit gibt es in Bayern so viele Arbeitslose in einem Juni wie seit 2009 nicht mehr.“

Die Beschäftigung wachse kaum noch. „Wer jetzt arbeitslos ist, hat es schwer, eine neue Arbeit zu finden, da auch die Unternehmen weiter zurückhaltend sind, neues Personal einzustellen“, sagte Schmitz.

Wirtschaft hofft auf „Entlastungsoffensive“

Die bayerischen Unternehmen hoffen auf eine baldige Wirtschaftswende, wie Bertram Brossardt, Geschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw), mitteilte. „Sie brauchen dafür klare und verlässliche Rahmenbedingungen und mehr Tempo bei der politisch angekündigten Entlastungsoffensive.“

Die aktuellen Zahlen zeigten, dass die Konjunktur- und Strukturkrise den Arbeitsmarkt stark belasten. „Seit drei Jahren befinden wir uns in der Krise, es drohen weitere Abwanderungen von Unternehmen ins Ausland und damit Arbeitsplatzverluste“, warnte Brossardt.

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt

Einen Monat vor dem Start der bayerischen Sommerferien sind laut Regionaldirektion noch 39.141 betriebliche Ausbildungsstellen nicht besetzt. Das seien fast 5.500 Stellen weniger als vor einem Jahr.

Zugleich seien bei den Agenturen für Arbeit noch 21.793 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet, die einen Ausbildungsplatz suchen. Das seien 6,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. 

Die Ausbildungsbereitschaft sei weiterhin hoch, damit dokumentierten die bayerischen Unternehmen, „dass sie in den Auszubildenden von heute die Fachkräfte von morgen sehen“, sagte Regionaldirektions-Chef Schmitz. „Ein Berufsabschluss erhöht die Chancen auf einen dauerhaften Arbeitsplatz.“ 

Wer sich noch unsicher ist, wie es nach der Schule weitergeht, solle die anstehenden Ferien für Praktika nutzen und sich an die Berufsberatung wenden, riet Schmitz: „Es ist noch nicht zu spät, sich einen Ausbildungsplatz für 2025 zu sichern.“

© dpa-infocom, dpa:250701-930-740492/2


Von dpa
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