Kiew glaubt an Kriegsende in zwei bis sechs Monaten | FLZ.de | Stage

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 04.06.2022 07:44

Kiew glaubt an Kriegsende in zwei bis sechs Monaten

Zerstörungen in Kiew. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak hat sich erstmals zu einem möglichen Zeitpunkt für ein Kriegsende geäußert. (Foto: Alex Chan Tsz Yuk/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa)
Zerstörungen in Kiew. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak hat sich erstmals zu einem möglichen Zeitpunkt für ein Kriegsende geäußert. (Foto: Alex Chan Tsz Yuk/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa)
Zerstörungen in Kiew. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak hat sich erstmals zu einem möglichen Zeitpunkt für ein Kriegsende geäußert. (Foto: Alex Chan Tsz Yuk/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa)

Die ukrainische Präsidialverwaltung prognostiziert, dass der russische Angriffskrieg noch bis zu einem halben Jahr dauern kann.

„Das kann sich noch zwei bis sechs Monate hinziehen“, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak im Interview mit dem oppositionellen russischen Online-Portal „Medusa“ mit Blick auf die mögliche Kriegsdauer am Freitagabend. Am Ende hänge es davon ab, wie sich die Stimmung in den Gesellschaften Europas, der Ukraine und Russlands verändere.

Verhandlungen werde es erst geben, wenn sich die Lage auf dem Schlachtfeld ändere und Russland nicht mehr das Gefühl habe, die Bedingungen diktieren zu können, sagte Podoljak. Er warnte dabei einmal mehr vor territorialen Zugeständnissen an Russland. Das werde den Krieg nicht beenden. „Weil es für die Russische Föderation - und das hat Herr (Wladimir) Putin mehrmals gesagt - prinzipiell ist, dass allein die Existenz der ukrainischen Staatlichkeit schädlich ist.“ Der russische Vormarsch ziele daher weniger auf die Eroberung konkreter Gebiete als auf die Zerstörung der Ukraine an sich.

Podoljak schätzte die russischen Verluste auf insgesamt 80.000 Menschen. Das seien Tote und Verwundete bei der regulären Armee, den Separatisten und der Söldnertruppe „Wagner“. Allerdings räumte er ein, dass nach einer für Moskau katastrophalen Anfangsphase des Kriegs mit bis zu 1000 Kriegstoten pro Tag die derzeitigen Verluste der russischen und ukrainischen Truppen „vergleichbar“ seien. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die eigenen Verluste jüngst auf täglich bis zu 100 Tote und 500 Verletzte beziffert.

© dpa-infocom, dpa:220604-99-545021/2

north