Liebe Gollhöfer, liebe Kirchweihgäste, auch wenn wir momentan eine Großbaustelle im Ort haben:
Unner Kerwa werd gfeiert wie olli Johr!
Gollhofen wurde bereits im Jahr 741 erstmals urkundlich erwähnt – und schon seit mindestens dieser Zeit wissen wir, dass hier ordentlich gefeiert wird!
Scheuen Sie sich also nicht, zu uns zu kommen. Wer das Anliegen eines Besuches hat, kann selbstverständlich ins Dorf hereinfahren, wird einen Parkplatz finden und ist herzlich willkommen!
Dies gilt auch außerhalb der Kirchweihzeit – kommen Sie und unterstützen Sie unsere Betriebe wie z. B. Metzgerei, Gastwirtschaft, Hofladen usw.!
Sollten Sie aber nicht direkt ins Dorf müssen, bitten wir darum, die ausgeschilderten Umleitungen zu nutzen und die Ortschaft großräumig zu umfahren. Dies dient der Sicherheit unserer Kinder, vermeidet Verkehrsstaus und Ihr Fahrzeug bleibt sauberer.
Aufgrund der historischen Bedeutung von Gollhofen haben wir bei den Bauarbeiten auch die Archäologen mit dabei. Bereits beim Herrichten der Lagerfläche am Ortsrand wurden Reste von Pfahlbausiedlungen gefunden und dokumentiert.
Innerorts hofft man noch Nachweise von ehemaligen Befestigungsanlagen zu finden. In dem Bericht einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen dem Markgrafen Albrecht und dem Schenken Georg von Limburg im Jahr 1461 wird von einer Erstürmung berichtet, was darauf hinweist, dass Gollhofen damals schon mit Wall und Graben befestigt war.
Im Katasterplan von 1834 ist dies noch gut zu erkennen. Der Graben selbst wurde aber bereits 1783 eingeebnet, da dieser bei der damals „modernen“ Kriegsführung keinen wirklichen Schutz mehr geboten hat.
Die einst an den Ortseingängen befindlichen Torbefestigungen wurden erst viel später abgerissen, das letzte einige Jahre nach 1945, da man hier mit großen Fahrzeugen nicht durchfahren konnte.
Die schwärzesten Tage erlebte unser Dorf im April 1945, als Gollhofen bombardiert und zu 80 Prozent zerstört wurde. Aufgrund dessen müssen wir bei den Tiefbauarbeiten auch auf Kampfmittel achten, die eventuell noch im Boden liegen.
Da nicht nur die Straßendecke erneuert wird, sondern auch Strom, Wasser, Kanal, Glasfaser und Wärmeleitungen neu in den Untergrund kommen, werden sich die Bauarbeiten noch bis Ende 2026 hinziehen.
Von den Unannehmlichkeiten der Baustelle lassen wir uns aber nicht verdrießen, die Gollhöfer feiern wie gewohnt:
Lasst uns unbeschwert feiern und unserer Lebensfreude Ausdruck verleihen, wie dies schon in den alten Kerwaliedli zu hören ist. Hierzu einige Kostproben:
Oh Leni du Schänni drochs Nudlbrett rei,
etz muss doch zum Kuckuck die Kerwa boll sei!
Heut is Kerwa, morcha is Kerwa, übermorcha Betteldoch
tanzt der Bauer mit der Bäuri, obä drobn Taubaschloch!
Gestern secht mei Fraa zu mir, gässt um Zehni hemm und trinkst zwä Bier
ower i hobs rumdräht gmacht, dahemm do hob i nemma glacht!
Musikanta mei Lebn, Musikantä mei Freud
hat mi oll mei Läbtoch ke Kreuzer nit greut!
Kummst a weng zur Kerwa rüber, dann fräa mir uns immer drüber
dann hock di a weng her zu mir, i trink a Seidli Bier mit dir!
Herzlich willkommen zur Gollhöfer Kirchweih!
Es laden ein: der Gemeinderat und der Bürgermeister.