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Veröffentlicht am 30.01.2024 18:11

Klimaziel 2040: 90 Prozent weniger Emissionen

Qualm steigt aus dem Schornstein einer Fabrik. Laut dem Europäischen Wissenschaftlichen Beirat zum Klimawandel wird zur Erreichung der EU-Klimaziele noch nicht genug getan. (Foto: Armin Weigel/dpa)
Qualm steigt aus dem Schornstein einer Fabrik. Laut dem Europäischen Wissenschaftlichen Beirat zum Klimawandel wird zur Erreichung der EU-Klimaziele noch nicht genug getan. (Foto: Armin Weigel/dpa)
Qualm steigt aus dem Schornstein einer Fabrik. Laut dem Europäischen Wissenschaftlichen Beirat zum Klimawandel wird zur Erreichung der EU-Klimaziele noch nicht genug getan. (Foto: Armin Weigel/dpa)

Im Kampf gegen die Klimakrise sollen die Treibhausgasemissionen in der EU nach Ansicht der Europäischen Kommission bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden. Das geht aus einem Entwurf für das Klimaziel 2040 der Brüsseler Behörde hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. In der kommenden Woche will die Kommission das neue Klimaziel offiziell vorstellen.

Ziel der EU ist bislang, die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken und bis 2050 klimaneutral zu werden. Dafür soll vor allem das Gesetzespaket „Fit for 55“ unter dem Dach des sogenannten Green Deal („Grüner Deal“) sorgen. Die Strategie umfasst Maßnahmen in verschiedenen Bereichen wie Energie, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft. Ein Zwischenziel für 2040 gibt es bislang noch nicht.

Drei Ziel-Optionen

Wie aus dem Entwurf hervorgeht, wurden drei Ziel-Optionen für 2040 untersucht. So wurden auch die Folgen von einer Reduzierung der Emissionen um bis zu 80 Prozent im Vergleich zu 1990 sowie um 85 bis 90 Prozent analysiert. Eine Verringerung von 90 bis 95 Prozent aber sei die einzige Option, die den Empfehlungen des Europäischen Wissenschaftlichen Beirats zum Klimawandel entspreche und die Verpflichtungen der EU im Rahmen des Pariser Abkommens nicht gefährde.

„Option 3 bietet der EU die stärksten Klimaschutzmaßnahmen, die mehr denn je erforderlich sind, um irreversible Kipppunkte zu vermeiden mit unbekannten und potenziell katastrophalen Auswirkungen auf die menschliche Gesellschaft und die Ökosysteme“, schrieben die Autoren. Je länger die Klimaschutzmaßnahmen hinausgezögert würden, desto höher würden die menschlichen und wirtschaftlichen Kosten des Klimawandels.

Mit gutem Beispiel vorangehen

Vergangene Woche hatten Deutschland und zehn andere Länder die EU-Kommission aufgefordert, ein ehrgeiziges Klimaziel für 2040 vorzugeben. „Wir können nur dann andere davon überzeugen, sich zu engagieren, wenn wir zu Hause die Arbeit erledigen“, hatte es unter anderem in einem gemeinsamen Brief geheißen.

Der Wissenschaftliche Beirat hatte sich im Juni dafür ausgesprochen, die EU-Emissionen bis 2040 im Vergleich zu 1990 um 90 bis 95 Prozent zu verringern. Diese Reduktion sei entscheidend, um die Klimarisiken abzumildern. In ihrem jüngsten Bericht schrieben die Wissenschaftler Mitte des Monats, für das Erreichen der EU-Klimaziele müsse mehr getan werden. Zwar erkannten sie das Potenzial des Fit-for-55-Pakets an. Zusätzliche Maßnahmen seien jedoch unerlässlich.

Vom Grünen-Europageordneten Michael Bloss hieß es, der Vorschlag sei an der Untergrenze von dem, was wissenschaftlich notwendig ist. „Für eine glaubwürdige Vorreiterrolle beim Klimaschutz muss die Europäische Union auf das obere Ende zielen.“ Das seien mindestens 95 Prozent CO2-Reduktion bis zum Jahr 2040.

© dpa-infocom, dpa:240130-99-810401/3


Von dpa
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