Kompost oder Biotonne - was ist die bessere Wahl? | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 08.06.2023 04:47

Kompost oder Biotonne - was ist die bessere Wahl?

Nicht alle Küchenabfälle aus einem Haushalt können auf den Kompost - es sei denn, man hat einen großen Garten. (Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)
Nicht alle Küchenabfälle aus einem Haushalt können auf den Kompost - es sei denn, man hat einen großen Garten. (Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)
Nicht alle Küchenabfälle aus einem Haushalt können auf den Kompost - es sei denn, man hat einen großen Garten. (Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)

Wer einen Garten hat, kann seine Küchen- und Gartenabfälle selbst kompostieren. Und bekommt einiges dafür: Der reife Kompost kann dem Garten als Dünger dienen. Einmal im Jahr wird er auf den Beeten verteilt. Kann man nun also auf eine Biotonne verzichten, wenn am eigenen Wohnort keine Tonnenpflicht herrscht?

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) rät davon ab. Denn oftmals stehen die Menge an zu kompostierendem Material und daraus gewonnenem Kompost sowie die Größe des Gartens in keinem passenden Verhältnis zueinander. Man bekommt viel zu viel reifen Kompost - und überdüngt damit seinen Garten.

Daher empfehlen die Umweltexperten, eine Biotonne als Ergänzung zum Kompost. Man sollte nur so viel kompostieren, wie man tatsächlich für die Beete braucht - der Rest kommt in die Tonne.

So viel Kompost reicht dem Garten

Der Nabu verweist auf Berechnungen im Auftrag des Umweltbundesamts, wonach der Garten über mindestens 70 Quadratmeter Fläche pro Haushaltsmitglied verfügen sollte, auf denen selbstgemachter Kompost verteilt werden kann. Für einen Vier-Personen-Haushalt wären also mindestens 280 Quadratmetern Garten nötig.

Laut den Naturschützern schreiben manche Kommunen auch eine Mindestgröße des Gartens vor, um dort kompostieren zu dürfen. In der Regel seien dies zwischen 20 und 50 Quadratmeter.

Aber die Kosten für die Biotonne?

Das ist für manche Haushalte ein Argument. Aber der Nabu verweist darauf, dass die Bestellung der Biotonne bei vielen Kommunen nicht mit Mehrkosten verbunden ist. Und wer grundsätzlich Biomüll vom Restmüll trennt und sammelt, kann eine kleinere und damit günstigere schwarze Tonne für den üblichen Müll buchen.

Manche Städte und Kommunen bieten auch besondere Vergünstigungen für die Biotonne an. Zwei Beispiele: In Berlin spart man zwölf Prozent Müllgebühren, wenn man Biomüll abholen und die Hausmülltonne dadurch nur noch alle vier Wochen leeren lässt. Im Landkreis Mainz-Bingen kann man sich als Eigenkompostierer registrieren lassen und 20 Prozent Rabatt auf die Grundgebühr der Biotonne bekommen.

Es kann sich also lohnen, beim lokalen Entsorger nachzufragen, was er anbietet, wenn man als Ergänzung zum eigenen Kompost und der Restmülltonne eine Biotonne haben möchte.

© dpa-infocom, dpa:230607-99-976100/2


Von dpa
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