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Veröffentlicht am 05.07.2024 13:56

Landrätin will bewaffnete bayerische Braunbärenbereitschaft

Die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller (Freie Wähler) fordert weitere Maßnahmen für den Fall, dass ein aggressiver Braunbär nach Bayern einwandert. Dafür sollte es eine bewaffnete Bereitschaftseinheit geben, verlangt sie. (Foto: Lino Mirgeler/dpa)
Die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller (Freie Wähler) fordert weitere Maßnahmen für den Fall, dass ein aggressiver Braunbär nach Bayern einwandert. Dafür sollte es eine bewaffnete Bereitschaftseinheit geben, verlangt sie. (Foto: Lino Mirgeler/dpa)
Die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller (Freie Wähler) fordert weitere Maßnahmen für den Fall, dass ein aggressiver Braunbär nach Bayern einwandert. Dafür sollte es eine bewaffnete Bereitschaftseinheit geben, verlangt sie. (Foto: Lino Mirgeler/dpa)

Die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller (Freie Wähler) verlangt die Gründung einer bewaffneten bayerischen Braunbärenbereitschaft. Die Einheit sollte für die Vergrämung und Tötung von Bären zuständig und jederzeit einsatzbereit sein, schlug die Landrätin in einem Brief an Umweltminister Thorsten Glauber (ebenfalls Freie Wähler) vor.

Baier-Müller hatte vor einem Jahr eine Initiative Braunbär gegründet, um die Verantwortlichen in den alpennahen Regionen Bayerns zu vernetzen. Denn im Frühjahr des vergangenen Jahres gab es eine ganze Reihe von Bärennachweisen in Südbayern.

Die Tiere wandern vermutlich von Norditalien kommend über Österreich zeitweise auch in den Freistaat. In der italienischen Provinz Trentino gibt es nach einem Wiederansiedlungsprojekt inzwischen wieder etwa 100 Braunbären.

Vor wenigen Wochen trafen sich in Sonthofen auf Einladung von Baier-Müller auch Vertreter der Landkreise Ostallgäu, Traunstein und Rosenheim. Die Kommunalpolitiker forderten eine gesetzliche Änderung des Schutzstatus von Braunbären.

Die Behörden vor Ort sollten im Fall einer Zuwanderung von Bären schneller reagieren können und gegebenenfalls potenziell gefährliche Tiere auch erschießen lassen können. Baier-Müller hatte bei dem Termin betont, dass es dabei aber nicht um zurückhaltende Bären gehe, die scheu seien und sich von Menschen fernhalten.

17 Jahre alter Managementplan soll überarbeitet werden 

Baier-Müller regte nun an, den von 2007 stammenden bayerischen Braunbären-Managementplan dringend zu überarbeiten. Im Jahr zuvor war damals der Bär Bruno im Freistaat erschossen worden. Dieses Tier wurde als sogenannter Problembär, der eine Gefahr für die Bevölkerung darstellt, von den Behörden eingestuft.

Die Landrätin forderte auch Unterstützung bei der Information der Bevölkerung sowie der Urlauberinnen und Urlauber. Sie regte Vorträge, Broschüren und Lehrfilme für Touristen an.

Zudem müsste geklärt werden, wie eine bärensichere Abfallentsorgung in den betroffenen Regionen eingeführt und finanziert werden könne. In anderen Bärenregionen wie beispielsweise Kanada gibt es bereits seit Jahrzehnten Mülltonnen, die speziell verschlossen werden, damit Bären auf der Suche nach Nahrung dadurch nicht in besiedelte Gebiete gelockt werden.

© dpa-infocom, dpa:240705-930-164995/1


Von dpa
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