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Veröffentlicht am 09.07.2025 04:03

Mammografie-Screening senkt Brustkrebs-Sterblichkeit

Brustkrebs stellt mit etwa 75.000 Neuerkrankungen jährlich die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland dar. (Archivbild) (Foto: Hannibal Hanschke/dpa)
Brustkrebs stellt mit etwa 75.000 Neuerkrankungen jährlich die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland dar. (Archivbild) (Foto: Hannibal Hanschke/dpa)
Brustkrebs stellt mit etwa 75.000 Neuerkrankungen jährlich die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland dar. (Archivbild) (Foto: Hannibal Hanschke/dpa)

Das Mammografie-Screening für Frauen trägt einer Studie zufolge deutlich zur Verringerung der Brustkrebs-Sterblichkeit in Deutschland bei. Das vor 20 Jahren eingeführte, kostenlose Früherkennungs-Programm senkt die Todesfallzahlen und erhöht die Heilungschancen für erkrankte Frauen, wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mitteilte. Details zu den Ergebnissen sollten am Mittwochmittag vorgestellt werden.

Bei der Bewertung des Screenings gilt es, Nutzen und Risiken der Untersuchung gegeneinander abzuwägen: Einen potenziellen Nutzen haben erkrankte Frauen. Das Risiko, etwa durch die Röntgenstrahlung, tragen hingegen alle Teilnehmerinnen. „Insgesamt ist der ermittelte Nutzen erheblich größer als das sehr geringe Strahlenrisiko“, erklärte BfS-Präsidentin Inge Paulini nun. „Frauen profitieren also von einer Teilnahme am qualitätsgesicherten Screening-Programm.“ 

Nur etwa die Hälfte nutzt das Programm

Das deutsche Mammografie-Screening-Programm wurde ursprünglich für 50- bis 69-Jährige eingeführt, aktuell wird Frauen zwischen 50 und 75 Jahren alle zwei Jahre eine Untersuchung angeboten. „Unter den 50- bis 69-Jährigen nimmt jedes Jahr etwa die Hälfte der Eingeladenen am Mammografie-Screening-Programm teil“, sagte Paulini.

Brustkrebs stellt mit etwa 75.000 Neuerkrankungen jährlich die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland dar. Etwa eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens, etwa 18.500 Frauen jährlich sterben daran. Je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Kleine, noch nicht tastbare Karzinome erkennbar

Im Zuge des Programms können Frauen alle zwei Jahre eine Röntgen-Untersuchung der Brust zur Früherkennung in Anspruch nehmen. Solche bildgebenden Verfahren können schon sehr kleine Tumoren sichtbar machen, die sich noch nicht ertasten lassen. Frauen, bei denen Symptome bestehen oder ein ärztlicher Verdacht auf Brustkrebs vorliegt, erhalten Mammografien zudem im Rahmen der allgemeinen Versorgung.

Die mehrjährige Studie zum Nutzen des Screening-Programms wurde vom BfS koordiniert und von der Universität Münster federführend durchgeführt.

Ausweitung auf 45- bis 49-Jährige?

Im vergangenen Jahr hatte das BfS berichtet, dass die Teilnahme am Mammografie-Screening-Programm auch für Frauen ab 45 Jahren mit mehr Nutzen als Risiken verbunden ist. Das Screening kann die Brustkrebs-Sterblichkeit demnach bei den 45- bis 49-Jährigen ähnlich wie in der Gruppe der 50- bis 69-Jährigen um rund 20 Prozent reduzieren.

Das Bundesamt empfiehlt darum, die untere Altersgrenze für die Teilnahme von 50 auf 45 Jahre herabzusetzen. In der Altersgruppe zwischen 45 und 50 Jahren erkranken dem BfS zufolge in Deutschland jedes Jahr etwa 5.000 Frauen an Brustkrebs.

© dpa-infocom, dpa:250709-930-774842/1


Von dpa
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