Die Stadt Neuburg an der Donau wächst - und nun platzt der Rathaussaal aus den Nähten. Denn gemäß neuen Daten des Statistischen Landesamtes werden in der Stadt bei der Kommunalwahl am 8. März nächsten Jahres 40 statt bisher 30 Stadträte gewählt. Die neue Zahl der Einwohner liegt bei 30.183. Damit wurde seit der letzten Wahl die Marke von 30.000 Einwohnern überschritten, wie der Geschäftsleiter der Stadt, Ralf Rick, erläutert. Bei der letzten Wahl habe die Einwohnerzahl noch bei 29.700 gelegen.
„Damit müssen wir 40 Stadträte wählen. Bisher haben wir nur 30 Stadträte“, erläuterte Rick unter Berufung auf die bayerische Gemeindeordnung. „Zehn mehr - das ist ein ganz schöner Brocken.“ Nun muss ein neuer Saal gesucht werden.
Mehrere Medien hatten darüber berichtet. Die Vergrößerung des Stadt- oder Gemeinderates dürfte angesichts des Zuzugs gerade in Gegenden im Süden Bayerns auch andere Kommunen treffen.
Im bisherigen Neuburger Rathaussaal, 98 Quadratmeter groß, passten gerade einmal die 30 Räte, die beiden berufsmäßigen Stadträte und der Oberbürgermeister an den langen Tisch. Für Besucher gibt es gut ein Dutzend Plätze, weitere für die Verwaltung.
Es gebe nun mehrere Lösungsmöglichkeiten. Der Ausbau des Dachgeschosses im Rathaus würde lauf Rick teuer, an die drei oder vier Millionen könnte das kosten. Billiger wäre ein Ausweichen für die bisher rund ein Dutzend jährlichen Sitzungen in das Kolpinghaus, wo man wohl zur Miete unterkommen könnte.
„Ich gehe davon aus, dass der aktuelle Stadtrat keine weitergehende Lösung mehr beschließen wird“, sagte Rick. Vor 14 Jahren sei das Rathaus saniert worden, da hätte man den Dachausbau mitdenken können. Aber damals habe niemand geglaubt, dass man die Zahl von 30.000 Einwohnern überschreiten werde.
Als Grund für den Bevölkerungszuwachs nennt Rick unter anderem das Ausweisen von Baugebiete. Außerdem sei die Flüchtlingsthematik nicht zuletzt durch die Ukraine nicht zu unterschätzen - auch diese habe „durchaus ein Bevölkerungswachstum gebracht“.
Rick sieht eine weitere Problematik: Es sei nicht einfach, für das Ehrenamt als Stadtrat ausreichend geeinigte Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. Schon bei der zurückliegenden Kommunalwahl hätten Parteien und Wählergruppen teils Schwierigkeiten gehabt, ihre Wählerlisten zu füllen.
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