Die lebensgefährliche Messer-Attacke auf eine Betreuerin in einer Paderborner Jugendpsychiatrie ist während der kurzfristigen Abwesenheit eines Bewachers passiert. Die 13-Jährige habe die Frau angegriffen, als ein Wachmann gerade die Küche verließ, bestätigte die Staatsanwaltschaft Paderborn entsprechende Medienberichte.
In der Küche der psychiatrischen Klinik soll am Samstag eine erst 13 Jahre alte Jugendliche eine 24-jährige Betreuerin mit dem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt haben. Nach einer Notoperation ist die Verletzte inzwischen außer Lebensgefahr.
Nach dpa-Informationen hatte die Polizei wenige Tage zuvor vor solch einer Tat gewarnt. Die Ermittler hatten demnach erfahren, dass die Jugendliche Zugang zu einer Küche bekommen sollte. Daraufhin habe die Polizei die Klinik gewarnt, dass die Messer dort eine Gefahr als Tatwaffe darstellen. Die Klinik habe aber an ihrem Vorgehen festgehalten.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe als Träger der Einrichtung wollte sich zunächst nicht zu Details äußern. „Ein LWL-Vertreter hat sich auf den Weg in die Klinik gemacht, um sich ein Bild zu machen“, kündigte ein LWL-Sprecher gegenüber der dpa an.
Auf die Frage, ob die Klinik Warnungen der Polizei tatsächlich ignoriert habe und gegen Verantwortliche der Einrichtung ermittelt werde, antwortete die Staatsanwaltschaft lediglich, dass die polizeilichen Ermittlungen zu den Umständen, unter denen die 13-Jährige an das Küchenmesser gelangt sei, andauerten. „Auch die Motivlage ist Gegenstand andauernder Prüfung.“
Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten und der dpa aus Polizeikreisen bestätigt wurde, stand die 13-Jährige bereits seit Monaten als islamistische Gefährderin im Fokus der Behörden. Von der Staatsanwaltschaft Paderborn und der Polizei Bielefeld gab es zunächst keine weiteren offiziellen Informationen, wie lange das Mädchen bereits überwacht und ob es als mutmaßliche islamistische Gefährderin eingestuft worden war.
Die 13-Jährige wurde zunächst in einer geschlossenen Psychiatrie untergebracht.
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