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Veröffentlicht am 25.03.2025 14:38, aktualisiert am 25.03.2025 15:01

Mit der Leiche des Vaters nach Italien - Sohn schweigt

Der 32-Jährige soll seinen Vater getötet haben.  (Foto: Britta Schultejans/dpa)
Der 32-Jährige soll seinen Vater getötet haben. (Foto: Britta Schultejans/dpa)
Der 32-Jährige soll seinen Vater getötet haben. (Foto: Britta Schultejans/dpa)

Vor dem Landgericht Traunstein hat der Prozess gegen einen Mann begonnen, der seinen Vater getötet haben und mit dessen Leiche im Kofferraum bis nach Neapel gefahren sein soll. Der 32-Jährige, der wegen einer psychischen Erkrankung wohl schuldunfähig ist, schwieg zu Verhandlungsbeginn zu den Vorwürfen und wollte sich auch zu seinen persönlichen Verhältnissen nicht äußern. 

Das tat ein psychiatrischer Sachverständiger, der vor Verhandlungsbeginn mit dem Angeschuldigten gesprochen hatte. Demnach hatte ihm der Angeschuldigte gesagt, sein Vater habe eines Tages tot in der Küche gelegen. Alles sei voll Blut gewesen. Er habe noch zwei weitere Männer in der Küche gesehen, die er nicht gekannt habe und von denen er vermute, sie seien von der Mafia. Dann sei er mit der Leiche seines Vaters nach Neapel gefahren und dort in der Nähe festgenommen worden. 

Die mutmaßliche Tatwaffe: ein Ausbeinmesser

Die Staatsanwaltschaft geht dagegen davon aus, dass der Mann selbst mit einem sogenannten Ausbeinmesser mit einer 15 Zentimeter langen Klinge mindestens sechsmal auf seinen Vater einstach - und wirft ihm Totschlag vor. Der 60-Jährige erlitt mehrere Brüche und starb nach einem Schnitt in den Hals. Danach soll sein Sohn die Leiche in Decken und einen Teppich gewickelt haben und mit dem Toten im Kofferraum losgefahren sein. 

Wie der Sachverständige berichtet, hatte der Angeschuldigte das Verhältnis zu seinem Vater als eigentlich ganz gut beschrieben. Demnach war er nach der Trennung seiner Eltern mit 14 Jahren zu seinem Vater gezogen, während seine Schwester bei seiner Mutter geblieben war. Der Sachverständige berichtete auch von zeitweise umfangreichem Cannabiskonsum des Angeschuldigten und von mehreren Aufenthalten in einer Psychiatrie. 

Sohn hatte Auto wegen einer Panne abgestellt

Die Leiche des 60-jährigen Vaters war im August vergangenen Jahres bei Neapel im Kofferraum seines eigenen Wagens entdeckt worden. Sein Sohn wurde unweit davon in Pomigliano d'Arco festgenommen. Kräfte einer bayerischen Ermittlungsgruppe waren damals extra nach Italien gereist, unter anderem um den Sohn zu vernehmen. Italienische Medien hatten damals berichtet, der Mann sei 18 Stunden mit dem toten Vater im Kofferraum unterwegs gewesen. Das Auto habe er dann wegen einer Panne abgestellt. 

Für das Sicherungsverfahren in Traunstein sind nun drei Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil könnte demnach am 7. April fallen.

© dpa-infocom, dpa:250325-930-413864/2


Von dpa
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