Nach einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen im Februar 2025, das mit einem Unfall im Ansbacher Ortsteil Kurzendorf mit vier Verletzten geendet hatte, hat die Polizei nun im Zuge der Ermittlungen elektronische Speichermedien ausgewertet. Sie zeigen: Das Rennen war kein Einzelfall.
Die Unfallstelle lag am Ortseingang von Kurzendorf in Richtung Meinhardswinden. Die Polizei ging damals davon aus, dass der 27-jährige Fahrer eines BMW einen Ford Mustang mit einem Gleichaltrigen am Steuer vor ihm touchiert hatte. Aufgrund der Berührung sei der vordere Wagen nach links von der Fahrbahn abgedrängt worden und anschließend gegen einen Baum sowie einen Schuppen geprallt. Schnell ging die Polizei davon aus, dass es sich um ein illegales Kraftfahrzeugrennen gehandelt hat.
Nun fanden die Beamten heraus: Der 27-Jährige, der den Mustang gesteuert hatte, hatte schon mehrmals solche Rennen vollzogen.
Im November 2024 fuhr er auf der Staatsstraße 2248 aus Herrieden in Richtung Elpersdorf. Dabei driftete der Mann auf die Gegenfahrbahn und überschritt die zulässige Höchstgeschwindigkeit massiv.
Nach Elpersdorf fuhr der 27-Jährige auf der Bundesstraße 14 in Richtung Ansbach – und zwar bei viel Verkehr mit einer Geschwindigkeit von 260 Kilometern pro Stunde, so die Polizei. Dabei war er mit einem Ford Mustang unterwegs, der auch bei dem Unfall beteiligt war.
Ende Dezember 2024 war der 27-Jährige, wie die Polizei weiter berichtet, in der Philipp-Zorn-Straße in Ansbach bei lebhaftem Verkehr mit einer Geschwindigkeit von bis zu 110 Kilometern pro Stunde innerorts unterwegs. Mit einem Kraftrad fuhr er zudem im Oktober 2024 auf der Staatsstraße 2246 im Bereich Großhabersdorf mit einer Geschwindigkeit von über 270 Kilometern pro Stunde. Dabei überholte der 27-Jährige trotz Gegenverkehr und zwängte sich zwischen einem entgegenkommenden Fahrzeug durch.
Außerdem fuhr der 27-Jährige auf der Residenzstraße in Ansbach bei dichtem Verkehr mit knapp 150 Kilometern pro Stunde innerorts.
Mit dem Motorrad fuhr der 27-Jährige im Oktober 2024 auf der Staatsstraße 2246 mit einer Geschwindigkeit von bis zu 260 Kilometern pro Stunde. Erlaubt waren 100. Dabei überholte er trotz durchgezogener Linie und überschritt die zulässige Geschwindigkeit um mehr als das Doppelte. In Bereichen, in denen 70 Stundenkilometer erlaubt waren, fuhr er beispielsweise rund 140; dort wo 80 Stundenkilometer vorgegeben waren, fuhr er mehr als 180, informiert die Polizei.
Ebenfalls im Oktober 2024 fuhr der 27-Jährige in Ammerndorf mit dem Kraftrad innerorts bei erlaubten 50 Stundenkilometern über 130.
In allen Fällen wurden keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet. Das bereits laufende Strafverfahren von Februar 2025 gegen den 27-Jährigen wurde nun um weitere Straftaten wegen verbotener Kraftfahrzeugrennen erweitert.