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Veröffentlicht am 30.03.2025 04:32

Nach trockenem Winter: Landwirte und Winzer gelassen

Noch herrscht Ruhe auf dem Weinberg. (Foto: Pia Bayer/dpa)
Noch herrscht Ruhe auf dem Weinberg. (Foto: Pia Bayer/dpa)
Noch herrscht Ruhe auf dem Weinberg. (Foto: Pia Bayer/dpa)

Die Landwirte säen ihr Getreide, Obst- und Weinbauern blicken auf ihre Bestände - die Natur erwacht im Freistaat. Und obwohl laut Deutschem Wetterdienst (DWD) der Winter in Bayern eher trocken war, hat das noch keine großen Auswirkungen auf Landwirtschaft und Weinbau.

„Die Wasserspeicher im Boden sind derzeit komplett gefüllt. Die fränkischen Winzerinnen und Winzer werden nun durch eine möglichst wasserschonende Bodenbearbeitung versuchen, diese Wasserreserven möglichst lange im Boden zu belassen“, teilte Michael Bock, Sprecher des Fränkischen Weinbauverbandes, mit.

Die Landwirte im Freistaat haben die vergangenen, vor allem in Nordbayern trockenen Wochen, genutzt, um die im Frühjahr notwendige Feldarbeit zu erledigen. „So konnten inzwischen die Braugerste und zum großen Teil auch die Zuckerrüben bei guten Bedingungen ausgesät werden. Die Witterung ist derzeit ja noch recht kühl, so dass unsere Winterkulturen noch nicht so viel Wasser brauchen“, sagte Anton Huber, beim Bayerischen Bauernverband Experte für Getreide und Ölsaaten.

Zwischen Frost und warmen Temperaturen

Problematischer seien derzeit Wechselfröste: Bei klarem Himmel werde es nachts sehr kalt, tagsüber stiegen die Temperaturen sehr schnell an. „Das kann auf die Dauer zu Schäden in den Winterkulturen führen.“

Vor allem in Franken und in Ostbayern sei bereits wieder wenig Feuchtigkeit im Boden - das sei sehr gut daran zu erkennen, dass es bei der Aussaat staubt. „Bevor es jetzt dann hoffentlich bald wärmer wird und unsere Kulturen richtig ins Wachstum gehen, wäre der ein oder andere Regentag wichtig“, sagte Huber.

Nach einem eher ungewöhnlich nassen 2024 wagen die fränkischen Obstbauern noch keine Prognose für dieses Jahr. Aber natürlich sind wir in Franken, speziell in Unterfranken, ein Trockengebiet“, sagte Thomas Riehl vom Verein Fränkische Obstbauern.

„Zu Problemen kann es kommen, wenn die Sommerniederschläge von Mai bis August sehr niedrig ausfallen.“ Hier wünsche man sich aus Sicht der Obstbauern ausreichend Regen - allerdings kein dauerhaftes nasses Wetter, da das könne zu Pilzbefall führen. Ungünstig sei aber auch Starkregen. „Vor allem hoffen wir aber, dass während und nach der Blüte keine Spätfröste mehr auftreten. Diese haben in der vergangenen Saison zu teilweise dramatischen Ertragsausfällen geführt.“

Austrieb bei den Reben Ende April erwartet

Die Rebpflanzen an den fränkischen Weinbergen sind nach Verbandsangaben derzeit noch in der Ruhephase. „Durch die wärmeren Temperaturen und den dadurch wärmer werdenden Boden wachen sie langsam auf und das Wasser beginnt in den Rebstöcken zu zirkulieren“, erläuterte der Sprecher. Der Austrieb werde ungefähr Ende April erwartet, ab diesem Zeitpunkt seien die neuen Austriebe auch durch Frost gefährdet.

Nach DWD-Angaben war der Niederschlag im Winter im Freistaat unterdurchschnittlich. Besonders der Februar war demnach ungewöhnlich trocken.

© dpa-infocom, dpa:250330-930-418367/1


Von dpa
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