Nadja „Naddel“ Abd el Farrag: Ein Leben wie eine Achterbahn | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 13.05.2025 14:09, aktualisiert am 13.05.2025 15:55

Nadja „Naddel“ Abd el Farrag: Ein Leben wie eine Achterbahn

Nadja Abd el Farrag, auch bekannt als „Naddel“, ist gestorben.  (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)
Nadja Abd el Farrag, auch bekannt als „Naddel“, ist gestorben. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)
Nadja Abd el Farrag, auch bekannt als „Naddel“, ist gestorben. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

Für ihre Biografie wählte sie den Titel „Achterbahn“ - und genau so war das Leben von Nadja „Naddel“ Abd el Farrag auch: ein ewiges Auf und Ab. Am 9. Mai ist die ehemalige Moderatorin nach dpa-Informationen im Alter von 60 Jahren in einer Klinik in Hamburg gestorben. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet. Abd el Farrag wurde in den 1990er-Jahren als Freundin von Popstar und Musikproduzent Dieter Bohlen bekannt. 

In den sozialen Medien reagierten zahlreiche Prominente bestürzt über den Tod der Sängerin und Moderatorin. Dieter Bohlen postete auf Instagram ein Video von einem gemeinsamen Auftritt und schrieb dazu: „Ich bin sehr traurig. Ruhe in Frieden, Nadja.“ In den 90er Jahren sang sie in Bohlens Bandprojekt Blue System als Background-Sängerin und hatte später Auftritte auf Mallorca. Im Mai 2024 war Nadja Abd el Farrag als Sängerin zu Gast beim 26. Hamburger Schlagermove - das war wohl ihr letzter öffentlicher Auftritt.

Privatleben war ein Auf und Ab

Das Privatleben der Moderatorin war ein Auf und Ab. Sie sprach in den vergangenen Jahren etwa über Geldnot und ihre gesundheitlichen Probleme durch zu viel Alkohol. In ihrer Biografie machte sie 2018 öffentlich, dass sie an Leberzirrhose erkrankt war.

In ihrem Buch gestand Abd el Farrag: „Ich nahm den Rat des Arztes nur halbherzig an, reduzierte meinen Konsum auf ein bis zwei Gläschen Wein pro Woche und war überzeugt, dass bei diesen geringen Mengen keine Schädigung zu erwarten war. Aber anscheinend war selbst das noch zu viel für meine gestresste Leber, wie die neuesten Werte anzeigten.“

Dabei hatte alles so schön angefangen: Durch Bohlen wurde sie berühmt, es folgten Werbespots, TV-Serien und Aufnahmen im „Playboy“. In ihrer Zeit an der Seite von Bohlen machten sogar Gerüchte einer Hochzeit die Runde. Doch 2001 trennte sich das Paar. Später war Abd el Farrag dann die Neue an der Seite des Komponisten und Schlager-Produzenten Ralph Siegel. Es sei „Liebe auf den zwanzigsten Blick“ gewesen, verkündeten sie glücklich. Doch die Beziehung hielt nicht lange. Schon nach vier Monaten war Schluss. 

„Peep“ und „Dschungelcamp“

„Naddel“ moderierte unter anderem die TV-Erotik-Show „peep“. Außerdem nahm sie 2004 am RTL-Dschungelcamp teil und verbrachte auch einige Nächte im „Big Brother“-Container. 2001 veröffentlichte sie ein Kochbuch.

In den vergangenen Jahren gab es immer mehr Negativschlagzeilen. Von Alkoholproblemen und Schulden war die Rede, Comebackversuche im Fernsehen oder als Sängerin scheiterten. Wegen Geldproblemen war Abd el Farrag zweimal in der RTL-Reihe „Raus aus den Schulden“ mit Schuldnerberater Peter Zwegat zu Gast. 

Comebackversuche im Fernsehen oder als Sängerin scheiterten 

Der Entertainer Andreas Ellermann hatte versucht, sie bei einem Bühnencomeback zu unterstützen. „Mich ereilte die Nachricht, dass Nadja verstorben ist, und ich bin tieftraurig“, schrieb Ellermann auf Instagram. „Es ging schon seit einem Jahr nicht mehr, dass wir Auftritte machen konnten.“

Ellermann kündigte an, für ihre Beisetzung aufkommen zu wollen: „Wenn es die Familie möchte, werde ich die Kosten für die Beisetzung bezahlen. Ich habe bereits mit der Mutter gesprochen und ihr Hilfe angeboten“, sagte er der „Bild“.

Der Entertainer Julian F.M. Stoeckel schrieb auf Instagram: „Wie gut kennen wir uns eigentlich im Show Business?! Ich habe Naddel immer auf Events getroffen, wir sind uns auf Partys begegnet. Wir haben viele gemeinsame Freunde, haben getrunken, gelacht und uns wieder verabschiedet. Was wirklich in ihr vorging, wie sie sich fühlte, wie es in ihr ging, konnten weder ich noch andere wirklich ermessen…“

© dpa-infocom, dpa:250513-930-537141/2


Von dpa
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