Das Pentagon will Künstliche Intelligenz stärker einsetzen und hat dazu millionenschwere Verträge mit den führenden US-Techfirmen unterzeichnet. Ziel sei der Ausbau der KI-Nutzung „zur Bewältigung zentraler sicherheitspolitischer Herausforderungen“, teilte das US-Verteidigungsministerium am Montag (Ortszeit) mit. Die Aufträge gingen demnach an Anthropic, Google, OpenAI und Elon Musks xAI – jeweils mit einer Obergrenze von 200 Millionen US-Dollar.
„Die Einführung von KI verändert die Fähigkeit des Ministeriums, unsere Streitkräfte zu unterstützen und einen strategischen Vorteil unseren Gegnern gegenüber zu bewahren“, sagte der Leiter für digitale Technologien und KI im Pentagon, Doug Matty. Genauere Details wurden zunächst nicht genannt. US-Präsident Donald Trump hatte Künstliche Intelligenz gleich zu Beginn seiner zweiten Amtszeit in den Fokus genommen und unter anderem Regulierungen seines Vorgängers Joe Biden gelockert.
Meta-Chef Mark Zuckerberg hatte am Montag erst angekündigt, sein Unternehmen werde „Hunderte Milliarden Dollar“ in KI investieren. Man wolle riesige Rechenzentren schaffen. Eine erste neue Anlage mit dem Namen Prometheus solle 2026 ans Netz gehen, kündigte er an. Zuckerberg will bei KI vorn liegen und unter anderem mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI konkurrieren. Medienberichten zufolge ist er unzufrieden mit dem Tempo, mit dem Meta bei der Entwicklung leistungsstarker KI vorankommt. Zuletzt gab der Konzern viel Geld aus, um Experten der Branche anzulocken.
Auch Elon Musks KI-Firma xAI will viele Milliarden Dollar für Rechenzentren ausgeben. Bei xAI wird der KI-Chatbot Grok entwickelt, mit dem sich Nutzer unter anderem über die ebenfalls dem Tech-Milliardär gehörende Plattform X unterhalten können. Grok hatte zuletzt für einen Eklat mit antisemitischen Äußerungen gesorgt. Nach heftiger Kritik führte xAI dies auf ein misslungenes Update zurück und entschuldigte sich. Der Vorfall mache aber deutlich, welche Risiken mit der schnellen Einführung neuer Technologien im Wettlauf um Künstliche Intelligenz verbunden seien, schrieb die „Washington Post“.
Musk war bis vor Kurzem Trumps enger Berater. Im Streit über die US-Haushaltspolitik hatten die beiden aber gebrochen. Das Unternehmen des Tech-Milliardärs kündigte am Montag zudem eine Produktreihe mit dem Namen „Grok for Government“ (Übersetzt: Grok für die Regierung) an, die unter anderem von Behörden und Regierungsstellen für ihre jeweiligen Aufgaben eingesetzt werden könne.
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