Schauspieler Rufus Beck amüsiert es, dass deutsche Produktionen regelmäßig ausländische Rollen mit deutschen Darstellerinnen und Darstellern besetzen. „Das gibt es nur in Deutschland. Wir spielen Schotten, wir spielen Venezianer, wir spielen Schweden“, sagte der 67-Jährige der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Kein anderes Land kommt auf so eine Idee.“
Besonders erinnerte sich Beck an eine Rolle in einem Rosamunde-Pilcher-Film: „Du bist angezogen wie ein englischer Lord, die Gegend ist herrlich, und du arbeitest in Landhäusern, in die man sonst nie reinkäme.“ In Cornwall hätten manche Einheimische nicht gewusst, dass dort seit Jahrzehnten deutsche Produktionen gedreht würden. Auch bei den „Kroatien-Krimis“ ändere er sein Spiel nicht grundlegend, so Beck. Die Maske statte ihn lediglich klischeehaft aus – „aber ohne Akzent“.
Unterschiede zwischen internationalen und deutschen Produktionen erlebte er auch bei der Mittagspause. Am ersten Tag einer Koproduktion in Frankreich habe er nach dem Catering gefragt und Bierbänke und einen Wagen erwartet. „Aber nein – in Frankreich gab es ein Zelt und in dem wurde man bedient. Drei Gänge, zum Abschluss Wein und Käse“, erzählte der Hörbuch-Sprecher der „Harry Potter“-Bücher. „Ich könnte mich dran gewöhnen“, sagte Beck.
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