Rund ums lange Pfingstwochenende (7. bis 9. Juni) wird es wieder voll auf den Autobahnen. Der ADAC rechnet mit „beträchtlichen Staus - und das in alle Himmelsrichtungen“. Auch der Auto Club Europa (ACE) rechnet mit einer „Stauwelle“.Autofahrer aus fast allen Bundesländern sind unterwegs, denn vielerorts ist auch noch der Dienstag (10. Juni) nach dem Pfingstmontag frei. Vor allem ist in Süddeutschland mit dichtem Verkehr zu rechnen, denn in Baden-Württemberg und Bayern starten zweiwöchige Ferien.
Aber auch von Ferienterminen unabhängig Reisende zieht es zu Zielen in Richtung der Alpen und weiter südlich ans Mittelmeer - aber auch den Küsten von Nord- und Ostsee. Grundsätzlich herrscht Staugefahr vor allem auf den Ballungsraumautobahnen, den Strecken in Richtung der Alpen und zu den Küsten sowie auf den Zufahrten der Naherholungsgebiete.
Auch bei Vollsperrungen und im Bereich von Baustellen kann es länger als geplant dauern. Laut ADAC waren 2024 der Freitag vor Pfingsten und der Dienstag nach Pfingsten besonders staureich. Andere Tage sind also zum Reisen womöglich besser geeignet.
Zusammengefasst rechnen ACE und ADAC rund um die Ballungsräume Berlin, Hamburg, Rhein-Ruhr, Rhein-Main, Stuttgart und München, auf den Strecken zu Nord- und Ostsee sowie auf folgenden Fernstraßen mit mehr Verkehr und Staurisiko (in beiden Richtungen):
Auch wer weiter nach Österreich und in die Schweiz fährt, oder die Länder durchqueren möchte, muss über das lange Wochenende mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Staus rechnen. Kaum vermeidbar sind diese den Angaben zufolge auf dem Fernpass, der Brenner-, Rheintal- und Tauernautobahn in Österreich sowie auf der Gotthardroute in der Schweiz. Die Hauptreisezeiten sind mit denen in Deutschland vergleichbar.
In Österreich ist zudem auch die Baustellensituation auf einigen wichtigen Urlaubsrouten angespannt. Länger dauern kann es daher weiterhin bis Ende Juni auf der Tauernautobahn aufgrund einer Großbaustelle an der Tunnelkette Golling – Werfen. Die Tunnel sind nur einspurig befahrbar.
Der ACE rechnet mit einer Fahrtzeitverlängerung von im Schnitt einer halben Stunde je Richtung. Echtzeitinformationen liefert die österreichische Infrastrukturgesellschaft Asfinag online. Es wurden auch wieder Abfahrtssperren für den überregionalen Durchgangsverkehr bis vorerst 26. Juni erlassen. Nicht betroffen sind der Tauern- und der Katschbergtunnel.
Zudem sind seit dem 1. Januar für mehrere Jahre „massive Behinderungen“ auf der Brennerautobahn im Bereich der Luegbrücke einzuplanen, so der ACE. In beiden Fahrtrichtungen steht dabei jeweils nur noch ein Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung. Samstage und einige Sonntage seien bei guten Wetterverhältnissen davon ausgenommen, so der ADAC, der weitere Informationen dazu online bereitstellt.
Auch auf dem nicht mehr grundsätzlich gesperrten Reschenpass (B 180) ist weiterhin mit Behinderungen - auch tageszeitlichen Sperren - zu rechnen. Die Verkehrsführung erfolgt abschnittsweise ampelgesteuert jeweils auf nur einer Fahrspur.
Die Verkehrsclubs machen zudem auf weitere Abfahrtsverbote für den Transitverkehr aufmerksam, unter anderem entlang der Inntalautobahn A 12 und der Fernpass-Route. Diese gelten dort in der Regel an den Wochenenden und Feiertagen bis Anfang November. Der ADAC hat auch dazu eine Infoseite im Netz.
Für die Schweiz kann eine ähnliche Vorhersage gelten. Das gilt besonders für Transitstrecken wie die Gotthardroute: Speziell vor den Portalen ist mit Blockabfertigung und Staus zu rechnen. Das gilt vor allem am ab Freitagnachmittag in Richtung Süden vor dem Nordportal. Auch am Samstag dürfte es bis in den Abend hinein stauträchtig bleiben.
Die Rückreise erachtet der ACE am Pfingstmontag als weniger problematisch, dennoch müsse mit Staus gerechnet werden - etwa Richtung Norden vor dem Südportal des Tunnels.
Ab einer Wartezeit von einer Stunde nennt der ACE die Verbindung San Bernadino – Chur – Bellinzona (A 13) als Alternative, wo Störungen allerdings auch nicht ausgeschlossen sind.
Seit Anfang Mai wurden die Einreisekontrollen an allen deutschen Grenzen verschärft. Allerdings soll der Pendel- und Reiseverkehr laut ADAC möglichst wenig beeinträchtigt werden. Die Kontrollen seien stichprobenartig, nicht alle Fahrzeuge würden angehalten.
Wartezeiten dürften speziell zu Hauptreisezeiten möglich sein - vor allem an den drei Autobahnübergängen Suben (A 3 Linz – Passau), Walserberg (A 8 Salzburg – München) und Kiefersfelden (A 93 Kufstein – Rosenheim).
Die aktuellen Reisezeiten in Echtzeit lassen sich für viele wichtige Transitkorridore des österreichischen Autobahnnetzes in nördlicher und südlicher Richtung auf der Internetseite der Asfinag ansehen.
© dpa-infocom, dpa:250602-930-619204/2