Wer im Internet nach „St. Roswinda“ sucht, bekommt zwar viele Ergebnisse, aber nur zwei Informationen.
1. Es gibt in Deutschland (oder sogar weltweit?) nur eine einzige Roswinda-Kirche. Sehr viel mehr als ein Bild und ein paar Daten finden sich nicht. 2. Roswinda ist eine ziemlich unbedeutende Heilige aus dem 8. Jahrhundert, der nicht einmal ein Wunder nachgesagt wird. Ihr Name, der übersetzt „die sehr Ruhmreiche“ bedeutet, trifft auf sie nicht zu.
Und doch ist es gut, gerade diese Roswinda-Kirche im Dorf zu haben: Die Menschen hier nämlich sind wie der Name ihrer Kirche einzigartig – manche hilfsbereit und eifrig, manche etwas schrullig und sonderbar, aber allesamt liebenswert. Ihnen werden keine Wunder nachgesagt, aber weil sie doch viel auf die Beine stellen und in Bewegung bringen können, sind sie auf ihre Weise „ruhmreich“.
So wird nicht zuletzt zeitgleich zur „Kirchweih“ die „Zeltkerwa“ (bereits die 17.) von vielen fleißigen Händen vorbereitet. Wer auf das Programm schaut, findet unter den anderen Terminen auch den Gottesdienst am 26. Oktober um 9.30 Uhr.
Ich finde das nicht selbstverständlich in Zeiten, in denen mehr und mehr Menschen dieser Hintergrund nicht mehr wichtig ist. Denn wer das in das Programm aufnimmt, zeigt: Es ist gut, gerade diese Roswinda-Kirche im Dorf zu haben – als Treff- und Anlaufpunkt, als Ort, um einander und Gott näherzukommen.
Wer im Internet nach „St. Roswinda“ sucht, findet ein paar Daten, Zahlen und eine uninteressante Geschichte über eine Heilige aus dem 8. Jahrhundert. Das Wichtigste allerdings, die ruhmreichen Menschen hier, ihr Miteinander und ihren Bezug zu Gott und Kirche, sucht man vergebens. Wer sich von denen ein Bild machen und sie kennenlernen will, sollte also nicht googeln, sondern einfach mitfeiern!
Daniel Lischewski