Humor kann ein wirksames Mittel gegen Stress, und negative Gefühle sein – selbst in herausfordernden Zeiten. Studien zeigen, dass Humor körperliche und psychische Stressreaktionen abmildern unsere Stimmung heben kann.
Denn: In Situationen, „in denen man Humor erlebt, ist kein Platz mehr für belastende Emotionen, sagt Steven Sultanoff, klinischer Psychologe und Professor an der Pepperdine University in Kalifornien in der aktuellen Ausgabe des Magazins „Spektrum Gesundheit“ (03/25). „Diese negativen Gefühle lösen sich auf.“
Humor sei meist ein strategischer Bewältigungsmechanismus, aber kein bewusster, so der Psychologe, Menschen nutzen Humor oft quasi automatisch, etwa indem sie in schwierigen Momenten spontan lachen oder absurde Witze machen.
Es funktioniert unter anderem, weil wir beim Lachen besonders intensiv ausatmen, angespannte Muskeln entspannen sich. Es verbessert die Aufnahme von sauerstoffreicher Luft, stimuliert Herz, Lunge und Muskeln und erhöht die Ausschüttung von Endorphinen im Gehirn.
Und Humor wirkt auch über den Moment hinaus, „der fröhliche Einsatz von Humor baut psychologische Antikörper auf“, so Sultanoff, und tatsächlich kann seine stressreduzierende Wirkung auch einen positiven Effekt auf unser Immunsystem haben.
Wenn wir also lachen, reduzieren wir Stress - und machen so Platz für neue Perspektiven: Humor regt die Kreativität an und hilft, neue Perspektiven zu finden – das ist natürlich nützlich, wenn es darum geht, Probleme zu lösen, denn Stress engt das Denken oft ein.
Doch: „Es geht nicht darum, niemals negative Gefühle zu haben. Stress ist ein Signal, dass etwas gelöst werden muss“, sagt Michele Tugade, Psychologin am Vassar College in New York, im selben Beitrag.
Humor sollte daher bewusst und in Maßen eingesetzt werden – als eine kurze Pause, um danach gestärkt weiterzumachen.
Aber wie? Humor kann auch trainiert werden, sagt Sultanoff. Er selbst setze ihn bewusst ein, um die Stimmung aufzulockern und Verbindungen zu seinen Mitmenschen aufzubauen. Ihm persönlich hilft dabei eine Clownsnase, die er immer dabeihat. Nun ist die Nase nicht für alle was, also was kann man sonst tun?
Das raten die Experten der Mayo Clinic (USA):
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