Das nächtliche Winterwetter hat in der Region für zahlreiche Einsätze gesorgt: Mindestens 29 glättebedingte Polizeieinsätze verzeichneten die Dienststellen in Westmittelfranken von Sonntagabend bis Montagnachmittag. Hinzu kommen 18 Vorfälle, zu denen Rettungskräfte ausrücken mussten – darunter mehrere Stürze auf Gehwegen.
Die meisten Einsätze meldete die Polizeiinspektion Neustadt/Aisch mit zwölf Fällen, gefolgt von Ansbach (fünf) und Bad Windsheim (vier). Besonders auffällig: Während viele Fahrer laut Polizei behutsam unterwegs waren, blieb die „nicht angepasste Geschwindigkeit” die Hauptursache für die Unfälle.
In mehreren Dienstbereichen sorgte das Blitzeis aber auch generell für unvermeidbare Rutschpartien. Ein Beamter aus Feuchtwangen fasste es so zusammen: „Da kann man dem Fahrer gar keinen Vorwurf machen.“
Sommerreifen spielten kaum eine Rolle – mit einer Ausnahme: In Rothenburg rutschten gleich drei Autos mit unpassenden Reifen in den Graben. „Erschreckend viele sind mit Sommerreifen unterwegs“, sagt ein Polizist der Inspektion Rothenburg. Wenn der Unfall zu solchen Witterungsbedingungen mit Sommerreifen erfolgt, wird es teuer: 120 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg. Außerdem gebe es laut Polizei erhebliche Probleme mit der Autoversicherung, da diese den Schaden dann nicht übernehme.
Auch abseits der Straßen forderte die Glätte ihren Tribut. Die Integrierte Leitstelle Ansbach meldete sieben gestürzte Personen, meist ohne ernsthafte Verletzungen. Nicht nur Autofahrende hatten mit Blitzeis zu kämpfen – auch Räumfahrzeuge mussten sich ihre Wege vorsichtig frei arbeiten und gerieten phasenweise selbst an die Grenzen der Fahrsicherheit: Es kam zu mehreren Vorfällen, bei denen die Fahrer der Räum- und Streufahrzeuge die Kontrolle verloren. In mindestens zwei Fällen rutschten die Schneepflüge in parkende Autos, beide Male in Ansbach.
Insgesamt sei der Tag dennoch beherrschbar gewesen: Die Wetterlage sei angekündigt gewesen, viele Menschen hätten sich darauf eingestellt. Das Fazit: Viel Blech, einige Blessuren – aber keine schweren Verletzungen.