Erst waren nur die dünnen Beine und die Köpfchen der beiden Stuttgarter Baby-Koalas zu sehen. Nun verlässt der Nachwuchs in der Wilhelma schon häufiger die Beutel ihrer Mütter und krabbelt neugierig herum, bevor er wieder in den warmen und dunklen Bruttaschen verschwindet.
Die noch namenlosen Jungtiere müssten sich nach den ersten Lebensmonaten in den Beuteln an die für sie neue Umgebung gewöhnen, sagte ein Wilhelma-Sprecher. Beide Baby-Koalas sind nach Angaben des zoologisch-botanischen Gartens Mitte Juni zur Welt gekommen - damals waren sie der Wilhelma zufolge nur so groß wie Gummibärchen.
„Sowohl den beiden Koala-Müttern Scar und Auburn als auch ihrem Nachwuchs geht es gut“, sagte Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin der Deutschen Presse-Agentur. „Wir können schon beobachten, wie das ältere beider Jungtiere nach Eukalyptusblättern greift und an ihnen schnuppert.“
Von ihren Müttern Scar und Auburn erhalten die beiden Jungtiere neben der Muttermilch nun auch den sogenannten Pap als Futter, um den Eukalyptus bald fressen und verdauen können. Pap, eine Art Kot aus dem Blinddarm der Muttertiere, enthält die für die Verdauung von Eukalyptus notwendigen Mikroorganismen.
Für die Wilhelma ist der Koala-Nachwuchs eine Premiere. Seit Juli 2023 leben vier Koalas in der „Terra Australis“ der Wilhelma, darunter Aero, der Vater der beiden neuen Jungtiere. In Deutschland gibt es aktuell nur vier Zoos, die Koalas halten. Das liegt laut Wilhelma an der anspruchsvollen Haltung der Tiere: Sie fressen nur die Rinde und die Blätter von ausgewählten Eukalyptussorten, die die Zoos oft extra anliefern lassen müssten.
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