Zwischen Thailand und Kambodscha ist der schwelende Grenzkonflikt wieder aufgeflammt. Es gab Gefechte mit Toten und Verletzten, Zehntausende Menschen mussten flüchten. Was bedeutet das für Reisen in die südostasiatischen Länder, für die gerade Hochsaison ist?
Im Grenzgebiet der Länder – das Auswärtige Amt warnt vor Reisen dorthin. Aktuell gilt diese Warnung für Kambodscha bis 50 Kilometer Entfernung zum Grenzverlauf. Für Thailand sind es in den Provinzen Buri Ram, Surin, Si Sa Ket und Ubon Ratchathani ebenfalls 50 Kilometer - sonst sind es zehn Kilometer. Da die Entwicklung dynamisch ist, können sich die Angaben ständig ändern. Urlauber in den Ländern sollten sich dazu auf dem Laufenden halten und auch sonst die Entwicklung etwa über die Medien genau verfolgen.
An der Grenze, um deren Verlauf es seit Jahrzehnten Streit gibt, kommt es seit dem Sommer wieder zu militärischen Gefechten mit Toten und Verletzten. Diese sind jüngst wieder aufgeflammt. Zehntausende Bewohner der Grenzregionen mussten in Schutzunterkünfte oder sicherere Landesteile flüchten.
Eine weitere Eskalation der militärischen Auseinandersetzungen könne nicht ausgeschlossen werden, so das Auswärtige Amt in seinen Reisenhinweisen.
Es handle sich nicht um eine touristische Hauptregion, so der Deutsche Reiseverband (DRV). Thailands Hauptstadt Bangkok liegt rund 250 Kilometer von der Grenze entfernt. Von der kambodschanischen Stadt Siem Reap und den berühmten Tempeln von Angkor Wat sind es um die 150 Kilometer zur Grenze.
Bei organisierten Reisen gilt laut DRV: „Die Reiseveranstalter beobachten die Lage sehr engmaschig und halten die Pauschalreisegäste auf dem Laufenden.“ Sollte es notwendig sein, ergreifen Veranstalter Maßnahmen, um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten. Pauschalreisende, die unsicher sind, sollten bei Fragen ihren Veranstalter kontaktieren.
Eine Reisewarnung ist kein Reiseverbot. In der Praxis machen Veranstalter davon aber oft Entscheidungen abhängig. Etwa, ob sie Reisen in eine Region anbieten. Bei einer Reisewarnung können Urlauber auch selbst von gebuchten Pauschalreisen in der Regel ohne Stornokosten zurücktreten. Die Reisewarnung wird dann oft als Indiz für das Vorliegen von höherer Gewalt gewertet.
Wer individuell reist und sich alle Unterkünfte und Flüge einzeln gebucht hat, muss selbst abschätzen, welches Risiko er zu tragen bereit ist. Im Gegensatz zu Pauschalreisenden kann man sich nicht auf einen Veranstalter zurückziehen, sondern muss sich – etwa bei Stornierungen – mit dem Vertragspartner auseinandersetzen, also zum Beispiel dem Hotel oder der Airline.
Reisende, die von Thailand nach Kambodscha oder umgekehrt über die Grenze wollen, müssen aktuell umplanen: Die Grenzübergänge zwischen den Ländern sind laut Auswärtigem Amt geschlossen. Nicht eingeschränkt sei der internationale Flugverkehr zwischen den Ländern.
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