Trumps Vizepräsident besucht KZ-Gedenkstätte Dachau | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 13.02.2025 18:28

Trumps Vizepräsident besucht KZ-Gedenkstätte Dachau

US-Vizepräsident Vance und seine Frau besuchen das KZ Dachau. (Foto: Peter Kneffel/dpa)
US-Vizepräsident Vance und seine Frau besuchen das KZ Dachau. (Foto: Peter Kneffel/dpa)
US-Vizepräsident Vance und seine Frau besuchen das KZ Dachau. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Zu Beginn seines mit Spannung erwarteten Deutschlandbesuchs hat US-Vizepräsident J.D. Vance das ehemalige Konzentrationslager Dachau bei München besucht. Die Gedenkstätte verdeutliche das „unbeschreiblich Böse“, das hier begangen worden sei, sagte er nach seinem gut einstündigen Rundgang mit seiner Frau Usha. Dieser Ort zeige, „warum wir uns dafür einsetzen sollten, dass so etwas nie wieder geschieht“. 

Das Konzentrationslager Dachau war das erste große, dauerhaft angelegte KZ der Nazis. In Dachau und 140 Außenlagern waren von 1933 bis 1945 mehr als 200.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert. Arbeitsfähige Häftlinge wurden als Arbeitssklaven eingesetzt. Am 29. April 1945 wurde das Lager schließlich von US-Soldaten befreit - nachdem in den zwölf Jahren zuvor mehr als 40.000 Menschen ihr Leben gelassen hatten.

Vance trifft 96-jährigen Überlebenden

„Ich bin wirklich bewegt von diesem Ort“, sagte Vance. Er legte in der Gedenkstätte einen Kranz nieder und traf den 96-jährigen Holocaust-Überlebenden Abba Naor. Als 16-Jähriger wurde der aus Litauen stammende Jude in das Konzentrationslager verschleppt und musste in mehreren Außenlagern Zwangsarbeit leisten, bevor er von amerikanischen Truppen befreit wurde. 

Vor dem Besuch in Dachau wurde Vance am Münchner Flughafen vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder empfangen. Am Freitag will er auf der Sicherheitskonferenz die Außen- und Sicherheitspolitik der neuen US-Regierung von Präsident Donald Trump präsentieren. Die Rede gleich nach der Eröffnung der Konferenz durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird mit Spannung erwartet - vor allem seine Ausführungen zum Ukraine-Krieg.

Auch Selenskyj wird in München erwartet 

Trump hatte am Mittwoch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Verhandlungen über ein Ende des Krieges vereinbart. Was noch völlig unklar ist: Was will Trump Putin anbieten? Die europäischen Verbündeten warnen davor, Vereinbarungen über die Köpfe der Ukrainer hinweg zu treffen. In München wird auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet. Außerdem ist Trumps Ukraine-Beauftragter Keith Kellogg dort. 

Auch in den vergangenen Jahren waren die Vereinigten Staaten jeweils mit ihren Vizepräsidenten bei dem weltweit wichtigsten Expertentreffen zur Sicherheitspolitik vertreten. 

Söder: Europa muss sich emanzipieren

Söder würdigte nach der Ankunft des US-Vizepräsidenten die deutsch-amerikanischen Beziehungen. „Wir sind durch gemeinsame Werte und die Sicherheitspolitik eng verbunden“, sagte der CSU-Chef. Deutschland und Europa müssten sich aber mehr emanzipieren „und die Themen Sicherheit und Verteidigung stärker in die eigene Hand nehmen“.

© dpa-infocom, dpa:250213-930-374606/1


Von dpa
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