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Veröffentlicht am 16.06.2025 10:56, aktualisiert am 16.06.2025 11:31

UNRWA-Chef erinnert an das Leiden in Gaza

Nach Angaben aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen wurden am Samstag mindestens 15 Palästinenser in der Nähe eines Verteilzentrums für humanitäre Hilfe der Gaza Humanitarian Foundation von israelischen Soldaten erschossen. Die Stiftung wies den Bericht als falsch zurück. (Foto: Mariam Dagga/AP/dpa)
Nach Angaben aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen wurden am Samstag mindestens 15 Palästinenser in der Nähe eines Verteilzentrums für humanitäre Hilfe der Gaza Humanitarian Foundation von israelischen Soldaten erschossen. Die Stiftung wies den Bericht als falsch zurück. (Foto: Mariam Dagga/AP/dpa)
Nach Angaben aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen wurden am Samstag mindestens 15 Palästinenser in der Nähe eines Verteilzentrums für humanitäre Hilfe der Gaza Humanitarian Foundation von israelischen Soldaten erschossen. Die Stiftung wies den Bericht als falsch zurück. (Foto: Mariam Dagga/AP/dpa)

Der Krieg zwischen Israel und dem Iran hat die weiter katastrophale Lage der Menschen im Gazastreifen in den Hintergrund gerückt. Doch die Tragödie dort gehe unvermindert weiter, warnte der Chef des Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini. „Es ist Zeit für einen dauerhaften Frieden in Gaza und der gesamten Region“, schrieb der UN-Funktionär, der sich in einem Interview einmal als „naiver Optimist“ beschrieben hat. 

In den vergangenen Tagen seien wieder zahlreiche Menschen getötet und verletzt worden, beklagte Lazzarini. Darunter auch Hungernde, die versucht hätten, Nahrungsmittel über ein Verteilsystem zu bekommen, das er in einem Post auf der Plattform X als „tödlich“ bezeichnete. 

Damit bezog sich Lazzarini auf Berichte, dass es im Umfeld von Verteilzentren der von Israel und den USA unterstützten Gaza Humanitarian Foundation (GHF) immer wieder zu tödlichen Schüssen israelischer Soldaten auf Zivilisten gekommen sei. Die Stiftung hatte solche Berichte wiederholt als falsch zurückgewiesen. 

Die Stiftung hatte ihren Einsatz im vergangenen Monat nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen begonnen. Die Verteilung soll eine Alternative zum Einsatz der UN und internationaler Hilfsorganisationen darstellen. Israel und die USA wollen nach eigener Darstellung mit dem Einsatz von GHF verhindern, dass sich die Hamas humanitäre Hilfsgüter aneignet. 

Lazzarini beklagte, dass trotz der umfangreichen Hilfslieferungen nach Gaza weiterhin Einschränkungen bei der Lieferung von UN-Hilfsmitteln bestünden. Darüber behindere Treibstoffmangel wichtige Versorgungsleistungen im Gesundheitsbereich und bei der Trinkwasserversorgung.

Auslöser des Gaza-Krieges war der Überfall der Hamas und anderer islamistischer Terroristen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln nach Gaza verschleppt wurden. Seither kämpft Israels Militär in dem - inzwischen großflächig zerstörten - Küstengebiet gegen die Hamas. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bereits mehr als 54.000 Palästinenser getötet. Die Zahlen der Behörde unterscheiden nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten.

© dpa-infocom, dpa:250616-930-675294/2


Von dpa
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