Die USA haben Angaben aus dem Iran über eine angebliche Vereinbarung zum Austausch von Häftlingen mit Nachdruck zurückgewiesen. „Erklärungen iranischer Beamter, es sei eine Vereinbarung über den Austausch von Gefangenen getroffen worden, sind eine weitere besonders grausame Lüge, die das Leid der Familien nur noch vergrößert“, erklärte der Sprecher des Außenministeriums in Washington, Ned Price, am Sonntag.
Zuvor hatte Irans Außenminister Husseiin Amirabdollahian gesagt: „Bezüglich eines Gefangenenaustauschs sind wir in den letzten Tagen mit den USA zu einer Einigung gekommen.“ Schon in den nächsten Tagen sei ein Austausch möglich. Beide Staaten sind seit Jahrzehnten miteinander verfeindet.
Der Iran inhaftiert immer wieder Ausländer unter dem Vorwurf der Spionage oder anderer Verstöße gegen die nationale Sicherheit. Menschenrechtler kritisieren die oft hinter verschlossenen Türen verhandelten Verfahren als unfair. Der Islamischen Republik wird auch vorgeworfen, Ausländer als Geiseln gefangen zu halten. Der Sprecher des US-Außenministeriums betonte: „Wir arbeiten unermüdlich daran, die Freilassung der drei zu Unrecht inhaftierten Amerikaner im Iran zu erreichen.“
Zu den bekanntesten US-Häftlingen im Iran gehört der Geschäftsmann Siamak Namasi, der beide Staatsbürgerschaften hat. Der 51-Jährige wurde 2015 zusammen mit seinem Vater inhaftiert und dann zu zehn Jahren Haft wegen Spionage verurteilt. Bagher Namasi kam 2022 im Rahmen einer Vereinbarung mit den USA frei. Sein Sohn sitzt jedoch immer noch im berüchtigten Ewin-Gefängnis in der Hauptstadt Teheran.
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