Kleine Krümelmonster: Kinder lieben Kekse. Das wissen auch die Hersteller - und setzen auf Varianten in Tierform oder mit bekannten Figuren auf der Verpackung, um die junge Zielgruppe anzusprechen.
Auf Vollkornmehl setzen sie allerdings weniger, wie ein Marktcheck der Verbraucherzentrale Bayern zeigt. Die Mehrheit der Kinderkekse besteht nämlich aus Weißmehl, das deutlich weniger Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe als das volle Korn liefert.
Die Verbraucherschützer haben die Zutatenlisten von 33 Kinderkeksen aus Supermärkten, Bioläden und Drogerien ausgewertet. Ihre Erkenntnisse:
Das volle Korn liefert mehr Ballaststoffe, die für längere Sättigung und eine bessere Verdauung sorgen. Und: „Der frühe Kontakt mit Vollkorn kann den Geschmackssinn positiv prägen und langfristig gesunde Essgewohnheiten fördern“, so Jutta Saumweber, Leiterin des Referats Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Bayern. Bei Getreideprodukten ist es demnach immer sinnvoll, die Vollkornvariante zu wählen - und sie Kindern anzubieten.
Was den Verbraucherschützern ebenfalls auffiel: Die Kekse tun oft gesünder als sie sind, werben mit Aussagen, die wenig über den tatsächlichen Nährwert aussagen. Um einen korrekten Eindruck von der Qualität des Kekses zu bekommen, ist daher der Blick auf die Zutatenliste unverzichtbar.
Beispiele für solche gesund klingenden Aussagen im Überblick:
Doch was, wenn das Kind die Vollkornvariante ablehnt? Geduld kann weiterhelfen. Kinder brauchen mitunter Zeit, sich an den Geschmack von Vollkorn zu gewöhnen.
Daniela Krehl, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern, rät: „Man kann erst mal ein Produkt anbieten, das eine Mischung aus Weißmehl und Vollkornmehl enthält. So ist der Geschmack nicht gleich so intensiv und trotzdem hat es mehr Nährstoffe als nur Weißmehl.“
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