Verdacht auf Geflügelpest bei Leutershausen: 15.000 Puten gekeult | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 13.03.2023 15:26

Verdacht auf Geflügelpest bei Leutershausen: 15.000 Puten gekeult

Der Geflügelbetrieb in Frommetsfelden ist weiträumig abgesperrt worden. (Foto: Manfred Blendinger)
Der Geflügelbetrieb in Frommetsfelden ist weiträumig abgesperrt worden. (Foto: Manfred Blendinger)
Der Geflügelbetrieb in Frommetsfelden ist weiträumig abgesperrt worden. (Foto: Manfred Blendinger)

In einem Geflügelbetrieb in Frommetsfelden bei Leutershausen (Landkreis Ansbach) wurden am Montag rund 15.000 Mastputen gekeult. Der Grund war der dringende Verdacht auf einen Ausbruch der tödlich verlaufenden Geflügelpest.

Das Veterinäramt war am Wochenende von Polizei und Hoftierarzt über verendete Tiere informiert worden. Man leitete umgehend die notwendigen Schritte ein, um das potenzielle Ausbruchsgeschehen einzudämmen.

Derzeit handle das Amt noch aufgrund eines dringenden Verdachts, der sich aus einem Nachweis des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ergibt, teilte die Behörde mit.

Eine endgültige Bestätigung werde Mitte der Woche nach Abschluss der Untersuchung durch das Friedrich-Löffler-Institut erwartet.

Das Landratsamt sperrte den Betrieb. Bereits am Sonntag wurden von der Tierkörperbeseitigungsanstalt Gunzenhausen verendete Tiere abtransportiert. Dann wurde die tierschutzgerechte Tötung des gesamten Puten-Bestands auf dem Hof entsprechend der unionsrechtlichen Bestimmungen eingeleitet. Auf Nachfrage erklärte ein Landratsamtssprecher vor Ort, dass die Tiere mittels Kohlenstoffdioxid getötet würden.

Das Technische Hilfswerk Dinkelsbühl errichtete eine Desinfektionsschleuse. Um die Bewegungen im Umfeld des Hofes auf ein Minimum zu beschränken, übernahmen Freiwillige Feuerwehren bis auf Weiteres die erforderlichen Absperrungen.

Aggressiver Virus bedeutet den sicheren Tod

Auch ohne die Keulung wäre den Mastputen aufgrund des aggressiven Geflügelpest-Virus der Tod gewiss, erklärt Dr. Ralf Zechmeister, Leiter des Veterinäramtes am Landratsamt Ansbach. „Puten sind noch einmal deutlich empfindlicher als Wassergeflügel, und auch die Viruslast kann bei dieser Tierart um ein Vielfaches erhöht sein. Daher ist unser schnelles Eingreifen geboten gewesen, um eine Weiterverbreitung zu verhindern und wirtschaftliche Schäden so weit als möglich zu begrenzen“, so Zechmeister weiter.

Sperrbezirk wird eingerichtet

Zur Ursache des potenziellen Geflügelpest-Ausbruchs könnten aktuell keine Angaben gemacht werden, hieß es. Nach Einschätzung des Amtstierarztes habe der betroffene Betrieb die erforderlichen Biosicherheitsmaßnahmen beachtet; baulich befänden sich die Anlagen in gutem Zustand.

„Mit der Keulung wird im Betrieb die Viruslast auf null gesetzt. Nach einer Übergangsphase wird eine Wiederaufnahme möglich“, so Zechmeister.

Deutschlandweit seien seit Anfang 2022 mehr als 1500 Fälle von Geflügelpest amtlich festgestellt worden. Eine Ansteckung des Menschen mit dem Erreger über infizierte Vögel oder deren Ausscheidungen sei in Deutschland bislang nicht bekannt. Dennoch solle man tote Vögel nicht anfassen und entsprechende Funde den lokalen Behörden melden, rät das Landratsamt.

Das Veterinäramt richtet im Umkreis von zehn Kilometern um den betroffenen Betrieb einen Sperrbezirk ein.


Von Bastian Lauer und Manfred Blendinger
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