Mythen und Placebos haben eine Sache gemeinsam: „Sie müssen dran glauben“, sagt Frank Ebisch vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). Denn auch wenn in sozialen Medien gerade die reinigende und Muff-vermeidende Wirkung von Kaffeesatz in der Toilette beschworen wird: Da ist nichts dran. Zumindest nicht so wie propagiert.
Die These: Vor der Abreise in den Urlaub etwas Kaffeesatz in die Schüssel geben. Wegen der geruchsbindenden Wirkung von Kaffeepulver ist dann bei der Rückkehr alles schön frisch.
„Aus fachlicher Sicht kann man nicht sagen, dass man das tun sollte“, sagt Ebisch. Und das hat mehrere Gründe:
Denn für den Geruchsverschluss im Toilettenbecken ist allein das Wasser unten im Becken verantwortlich. Und wenn da alles in Ordnung ist, sollte es auch nach dem Urlaub im Bad nicht übel riechen. Frank Ebisch: „Das kann passieren, dass das ein wenig austrocknet in der Zwischenzeit, aber da nützt Ihnen der Kaffee auch nicht mehr.“
Dass die Anwendung in der Toilette wenig sinnvoll ist, heißt aber nicht, dass man mit Kaffeesatz generell nichts anfangen kann. Zu schade für die Tonne ist das Pulver allemal. Fünf Beispiele:
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