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Veröffentlicht am 02.01.2025 14:28, aktualisiert am 02.01.2025 14:44

Weitere Festnahme nach Münchner Silvester-Randale

Eine Sektflasche und abgebrannte Feuerwerkskörper liegen nach der Silvesternacht auf einer Straße. (Foto: Sven Hoppe/dpa)
Eine Sektflasche und abgebrannte Feuerwerkskörper liegen nach der Silvesternacht auf einer Straße. (Foto: Sven Hoppe/dpa)
Eine Sektflasche und abgebrannte Feuerwerkskörper liegen nach der Silvesternacht auf einer Straße. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Mehrere Vorfälle aus der Silvester-Nacht dürften die Polizei in Bayern noch länger beschäftigen. Nach der Randale auf der Wittelsbacher Brücke in München hat es eine weitere Festnahme gegeben. Ein fünfter Mann sei „im Nachgang festgenommen worden“, sagte eine Polizeisprecherin. Bei den bislang fünf Tatverdächtigen handle es sich um Männer im Alter zwischen 19 und 25 Jahren. Gegen sie wird wegen des Verdachts auf schweren Landfriedensbruch und versuchte gefährliche Körperverletzung und wegen tätlicher Angriffe auf Vollstreckungsbeamte ermittelt.

Rund 300 Menschen hatten sich nach Polizeiangaben in der Silvesternacht auf der Brücke versammelt. Die Gruppe kam nach ersten Erkenntnissen aus dem linken Spektrum. Silvesterböller und Glasflaschen sollen gezielt auf Polizeikräfte geworfen worden sein. Dabei wurden fünf Polizeibeamte verletzt. Sie erlitten Knalltraumata oder ihre Haare - auch Barthaare - wurden durch die Feuerwerkskörper angesengt, wie die Sprecherin sagte. 

„Keine Berliner Verhältnisse“

Man habe die Lage jedoch schnell unter Kontrolle bringen können, betonte Polizeisprecher Thomas Schelshorn: „Wir haben da keine Berliner Verhältnisse gehabt.“ Er verurteilte die Angriffe auf Polizisten und zeigte sich „erschrocken, wenn Einsatzkräfte angegangen werden“. 

Das wurden sie in der Silvester-Nacht auch bei einem Einsatz im Münchner Stadtteil Pasing-Obermenzing. Passanten hatten die Polizei darüber informiert, dass mehrere Leute auf offener Straße eine Israel-Flagge verbrannten. Als die Polizisten eintrafen, seien sie von fünf bis zehn vermummten Personen mit Feuerwerkskörpern beschossen worden, außerdem seien Flaschen in ihre Richtung geflogen. Verletzt wurde von den Beamten niemand. Ein 49-Jähriger, gegen den die Beamten Pfefferspray einsetzten, wurde vom Rettungsdienst behandelt. 

Von der brennenden Israel-Fahne war zwar nichts mehr übrig, als die Beamten eintrafen. Allerdings wurde eine zweite Flagge mit einem Benzin-Kanister darauf gefunden, wie eine Sprecherin sagte. Das Staatsschutz-Dezernat des Münchner Polizeipräsidiums hat die Ermittlungen übernommen. 

Staatsschutz ermittelt auch nach Vorfall in Ansbach

Der Staatsschutz ermittelt auch, nachdem eine Gruppe von Jugendlichen aus vermutlich politischen Motiven die Israel-Flagge am Rathaus in Ansbach mit Feuerwerk beschossen und beschädigt hat. Einen 15- und einen 17-Jährigen konnte die Polizei nach eigenen Angaben in der Silvesternacht in der mittelfränkischen Stadt stellen. Die übrigen Verdächtigen seien geflohen. 

Ermittelt wird wegen Sachbeschädigung und Verletzung von Flaggen und Hoheitszeichen ausländischer Staaten. Die Feuerwehr nahm laut Polizei die beschädigte Israel-Flagge noch in der Nacht ab. Es sei geplant, eine neue Flagge aufzuhängen, sagte eine Sprecherin der Stadt Ansbach. Die Stadt hatte diese ihr zufolge nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 aus Solidarität mit den israelischen Geiseln aufgehängt.

In Nürnberg sucht die Kriminalpolizei nach Zeugen, die drei bislang unbekannte Täter dabei beobachtet haben, wie sie mehrere Farbbeutel gegen die Fassade des türkischen Generalkonsulats warfen. Die Wand wurde durch die dickflüssige Farbe beschädigt, es entstand ein Schaden von rund 1.000 Euro.

© dpa-infocom, dpa:250102-930-333029/2


Von dpa
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