Der deutsche Regisseur Werner Herzog erhält bei den diesjährigen Filmfestspielen in Venedig einen Goldenen Löwen für sein Lebenswerk. Das teilte der Verwaltungsrat des Festivals in der italienischen Lagunenstadt mit. Der 82-Jährige wurde für Filme wie „Aguirre, der Zorn Gottes“, „Fitzcarraldo“ oder „Nosferatu – Phantom der Nacht“ vielfach ausgezeichnet. Den Goldenen Löwen der Biennale gewann er bisher jedoch nie.
Herzog zeigte sich in einer kurzen Mitteilung, die von den Veranstaltern verbreitet wurde, „zutiefst geehrt“. „Ich habe immer versucht, ein guter Soldat des Kinos zu sein, und dies ist eine Medaille für meine Arbeit.“ Sein Lebenswerk sei aber keinesfalls beendet. „Ich habe mich noch nicht zur Ruhe gesetzt. Ich arbeite wie immer.“
Herzog verwies darauf, dass er erst vor einigen Wochen einen Dokumentarfilm mit dem Titel „Ghost Elephants“in Afrika fertiggestellt hat. Derzeit dreht er in Irland seinen nächsten Spielfilm „Bucking Fastard“. Zudem ist ein Animationsfilm in Arbeit. Die 82. Mostra Internazionale d'Arte Cinematografica della Biennale di Venezia - so der offizielle Titel der Festspiele - findet vom 27. August bis zum 6. September statt. Der Goldene Löwe zählt zu den wichtigsten Auszeichnungen der Branche.
Festivaldirektor Alberto Barbera würdigte Herzog als „einen der größten Erneuerer des Neuen Deutschen Films“. „Als unermüdlicher Wanderer durchquert Werner Herzog unablässig den Planeten Erde auf der Suche nach ungesehenen Bildern, testet unsere Fähigkeit zu schauen und fordert uns heraus zu begreifen, was jenseits des Anscheins der Realität liegt.“ Als brillanter Erzähler sei er auch der „letzte Erbe der großen Tradition der deutschen Romantik“.
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