Die gemeinsame jüngere Vergangenheitder SpVgg Ansbach und der Würzburger Kickers in der Fußball-Regionalliga war bisher geprägt von Siegen der Profitruppe vom Main. Mit dem 1:2 handelte sich Ansbach die nächste Niederlage ein - trotz einer über weite Phasen ausgezeichneten Leistung.
Ansbach, in sechs Punktspielen zuvor ungeschlagen, ging damit erstmals in diesem Jahr als Verlierer vom Platz.
Gegenüber dem 2:1-Coup beim FC Schweinfurt 05 änderte SpVgg-Trainer Niklas Reutelhuber seine Startelf auf zwei Positionen. Björn Angermeier und Patrick Kroiß spielten von Anfang an. Top-Stürmer Michel Sperr saß erneut zunächst nur auf der Bank.
Ansbach hatte nicht nur Abwehrchef Eric Weeger (Daumenverletzung) zu ersetzen. Mit Kapitän Tobias Dietrich (Gelb-Sperre) fehlte ein weiterer Leader. Dessen Position im zentralen defensiven Mittelfeld übernahm Daniel Schelhorn.
Auch Lukas Schmidt, 1:0-Torschütze in Schweinfurt, erlebte den Anpfiff nicht auf dem Platz. Er war für die Startelf eingeplant, schaffte es aber aus beruflichen Gründen nicht zum Anpfiff nach Ansbach. So etwas kann einer Profitruppe natürlich nicht passieren.
Auf der Bank saß auch Sven Landshuter, der vor zweieinhalb Jahren das letzte Ansbacher Tor gegen die Kickers in einem Punktspiel erzielte.
Die Würzburger konnten ebenfalls nicht in Bestbesetzung antreten. Trainer Martin Lanig musste unter anderem auf den gesperrten Top-Scorer Moritz Hannemann verzichten.
Es war noch keine Viertelstunde gespielt, da musste Ansbach erstmals wechseln. Abdennour Rhani ging verletzt raus - eine erste Einschätzung lautete auf Schlüsselbeinbruch - und wurde durch Jonas Bayerlein ersetzt. Was für ein Pech für den Franzosen, der sich nach langer Leidenszeit im ersten Halbjahr eben erst richtig ins Team gespielt hat und zum zweiten Mal hintereinander in der Startelf stand.
Während Rhani draußen behandelt wurde, gab es die Riesenchance für Würzburg zum Führungstreffer, doch SpVgg-Torhüter Sebastian Heid parierte den Kopfball von Alem Japaur aus kurzer Distanz klasse.
Auf der Gegenseite prüfte Riko Manz Kickers-Schlussmann Johann Hipper zweimal. Ansbach nahm munter am Spiel teil, die gefährlicheren Szenen hatte aber Würzburg. In der 31. Minute rettete Heid erneut aus kurzer Distanz gegen Benyas-Solomon Junge-Abiol.
Nach einem weiten Ball tauchte Patrick Kroiß in gefährlicher Abschlussposition im Kickers-Strafraum auf, brachte das Leder aber nicht unter Kontrolle. In den schwungvollen ersten 45 Minuten bot Ansbach eine vor allem in kämpferischer Hinsicht überzeugende Vorstellung.
Die Kopfballstärke des groß gewachsenen Kickers-Angreifers Japaur hatte sich im ersten Durchgang mehrfach angedeutet und führte zum Würzburger Führungstreffer in der 51. Minute. Gegen den Kopfstoß aus elf Metern war Heid chancenlos. Und die Kickers legten nach. Nach 66 Minuten wuchtete Alexander Winkler den Ball aus kurzer Distanz nach einem Freistoß zum 0:2 ins Netz.
Entschieden war das Spiel damit aber noch nicht. Für den verdienten Anschlusstreffer sorgte in der 79. Minute Patrick Kroiß, der nach einem feinen Pass am Torhüter vorbeizog und überlegt einschob.
Ansbach mobilisierte in der spannenden Schlussphase mit den mittlerweile eingewechselten frischen Offensivkräften Sperr und Schmidt noch einmal alles.
Am Samstag, 12. April, ab 14 Uhr steht den nullneunern bereits das nächste Heimspiel bevor. Dann geht es gegen die SpVgg Greuther Fürth II.
SpVgg-Trainer Reutelhuber bewertete das Spiel so: „Heute war die Niederlage nicht verdient. Wir hatten in der ersten Halbzeit schon drei, vier echt gute Szenen. Da haben wir die Bälle teilweise nicht sauber gespielt. Wir haben die Würzburger oft in deren Hälfte eingeschnürt. Das einzige, was man uns heute vorwerfen kann ist, dass wir in der zweiten Hälfte die Bälle vorne nicht mehr richtig festgemacht haben. Dadurch verlagerte sich das Spiel in den ersten 20 Minuten etwas in unsere Hälfte. Da hatte Würzburg ein bisschen Oberwasser. Das erste Gegentor kann passieren, den Kopfball setzt er richtig gut. Was nicht passieren darf, ist der zweite Gegentreffer nach einem Freistoß auf den ersten Pfosten. Das müssen wir nochmal besprechen, das ist ärgerlich, das geht nicht. Trotzdem hatten wir so viele gute Situationen, mehr kriegst Du gegen die Kickers eben nicht.”
SpVgg Ansbach: Heid - Belzner, Rhani (14. Bayerlein), Oberseider, Manz - Angermeier (69. Deliboyraz), Schelhorn, Hayer (63. Schmidt) - Seefried (69. Sperr), Kroiß, Ücüncü (87. Sauerstein).
Würzburger Kickers: Hipper - Hägele, Awassi, Winkler - Meisel (62. Montcheu), Kraus, Wessig, Harz (74. Fesser), Uhl - Junge-Abiol, Japaur (94. Farahnak).
Tore: 0:1 Japaur (51.), 0:2 Winkler (66.), 1:2 Kroiß (79.).
Gelb: Belzner - Harz, Japaur.
Schiedsrichter: Julian Schaub (FC Schwaig). Zuschauer:1320.