Das 125-jährige Jubiläum der Firma Eberlein in Langfurth (Landkreis Ansbach) feierte die Geschäftsleitung mit derzeitigen und ehemaligen Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Mietern und Nachbarn. Über vier Generationen hat sich die Firma zu einem modernen Unternehmen entwickelt, das seine Wurzeln im traditionellen Handwerk nie vergessen hat.
Bis heute ist die Firma Friedrich Eberlein GmbH mit der Marke eber-pinsel ein echtes Familienunternehmen unter Leitung der Geschwister Anna und David Eberlein geblieben. Die Firma sei von Leidenschaft, Freude, Erfolg, Tatendrang und Visionen geprägt gewesen, aber auch von Zweifeln, so Anna Eberlein. Der Dank galt ihrem Vater Friedrich Wilhelm Eberlein, der das Unternehmen von 1980 bis 2012 aus misslicher Lage zum Erfolg geführt habe.
Dem Seniorchef blieb es vorbehalten, „am Nabel der Entwicklung sitzend“ die Chronik der Firmengeschichte Revue passieren zu lassen. „Mir ist kein Weg zu weit, kein Kunde zu groß“, so lautete bereits die Devise des Großvaters August Wilhelm Eberlein in der zweiten Generation, wie zu erfahren war. Für Friedrich Wilhelm Eberlein in der dritten Generation habe sich die Situation günstig entwickelt, da Pinselmacher Fritz Präg als Fachmann sein Handwerk bestens verstand und er selbst als Verkaufsexperte die Ware an den Kunden brachte.
In den schlichten Anfangsjahren zu Beginn des 20. Jahrhunderts indes wollte Inhaber Wilhelm Eberlein den Malern ein Werkzeug bieten, das den hohen Ansprüchen des Handwerks gerecht wurde. Unabdingbar waren Präzision, Zuverlässigkeit und Haltbarkeit. Diese Kriterien gelten noch heute. Als fester Bestandteil der Firmenphilosophie diente der direkte Austausch mit Handwerksbetrieben. Die Produktentwicklung war immer auch geprägt vom Funktionieren der Artikel auf der Baustelle.
Der Wandel im Malerhandwerk mit neuen Materialien, modernen Arbeitsweisen und höheren Anforderungen an Qualität und Effizienz bedingte die Mitgestaltung dieser Entwicklungen. Als Beispiel gilt die 1967 erfolgte Einführung von Farbrollern ins Sortiment, die sich im Alltag bewährten.
Was 1900 mit einer kleinen Pinselmanufaktur begann, ist mittlerweile eine erfolgreiche Unternehmensgruppe mit rund 120 Mitarbeitenden und 32 Millionen Euro Umsatz geworden. Aus dem vormaligen Pinselhersteller entstand über die Jahre die Eberlein GRUPPE, ein Zusammenschluss unter dem Dach der 2021 gegründeten Eberlein GmbH & Co. KG. Dazu gehört zum einen die Friedrich Eberlein GmbH mit der Bündelung der Marke eber-pinsel und dem Direktvertrieb über den eberSHOP, zum anderen die 1989 gegründete peel-plate, wo maßgeschneiderte Justiersysteme und Schichtbleche für den Maschinen- und Anlagenbau entwickelt und geliefert werden.
Schließlich bietet die Firma AWI Eberlein seit 2017 Lösungen im C-Teile-Management und in der Systembelieferung für die Industrie an. Ein zusätzlicher Produktionsort nahe dem polnischen Breslau vervollständigt die vier Standbeine. Gefertigt wird ausschließlich in Europa. Außer dem Hauptsitz in Langfurth ist die Gruppe auch in Dachau, Braunschweig und Buxtehude vertreten und zeigt damit Präsenz in verschiedenen Regionen.
Nachhaltigkeit ist für die Firma Realität: 2006 wurde eine Photovoltaikanlage installiert, die den gesamten Energiebedarf des Unternehmens deckt. 2009 folgte eine Hackschnitzelheizung mit 300 Kilowatt für die umweltfreundliche Wärmeversorgung. Ein Nahwärmeverbund mit allen kommunalen Einrichtungen im Ort wie Schule, Rathaus, Turnhalle und Kindergärten wurde vor wenigen Jahren in Betrieb genommen. Lobend hervorgehoben wurde hierbei die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Langfurth.
David Eberlein hatte eingangs die große Gästeschar begrüßt und mit kurzen Filmausschnitten einige herausragende Abschnitte der Firmengeschichte erläutert. In einer Führung durch das Betriebsgelände zeigte Michael Ehrmann, wo annähernd 6000 aktiv lagernde Artikel auf 5500 Quadratmeter Lagerfläche positioniert sind. Das gesamte Sortiment umfasst etwa 100.000 bestellbare Posten. Für täglich rund 100 Aufträge konnte der Weg vom Wareneingang bis zum Versand nachverfolgt werden.
Melanie Lechner führte durch den Produktionsbereich, in welchem eine „Abteilmaschine“ und der „Fadenvorband“ beim Ringpinsel demonstriert wurden. Anna Eberlein ging auf die Besonderheiten der peel- plate-Abteilung ein, in welcher Edelstahl ab einer Mindeststärke von 0,05 Millimeter verarbeitet wird.