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Veröffentlicht am 23.02.2025 04:31

Bayern hinkt Solar-Zielen auf Staatsdächern weit hinterher

So sollte es nach dem Plan der Staatsregierung bis 2025 auf allen geeigneten staatlichen Dächern aussehen: Solarmodule produzieren klimafreundlichen Strom. (Archivbild) (Foto: picture alliance / dpa)
So sollte es nach dem Plan der Staatsregierung bis 2025 auf allen geeigneten staatlichen Dächern aussehen: Solarmodule produzieren klimafreundlichen Strom. (Archivbild) (Foto: picture alliance / dpa)
So sollte es nach dem Plan der Staatsregierung bis 2025 auf allen geeigneten staatlichen Dächern aussehen: Solarmodule produzieren klimafreundlichen Strom. (Archivbild) (Foto: picture alliance / dpa)

Der Ausbau von klimafreundlichen Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern staatlicher Gebäude im Freistaat kommt weiterhin nur schleppend voran. „Derzeit sind auf 654 staatlichen Gebäuden Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) in Betrieb“, heißt es in einer Antwort des zuständigen Bauministeriums auf eine Anfrage der Grünen im Landtag. Zudem seien PV-Anlagen an den Fassaden 22 staatlicher Gebäude installiert. 

Ziel aus Koalitionsvertrag ist meilenweit entfernt 

Der Bau von Photovoltaik-Anlagen ist Teil der Energiestrategie der Staatsregierung. Bayern will die Produktion von erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030 verdoppeln. Im aktuellen Koalitionsvertrag haben sich CSU und Freie Wähler darauf verständigt, die Stromerzeugung aus Sonnenenergie bis 2030 verdreifachen zu wollen. „Das Potenzial hierfür auf staatlichen Gebäuden wollen wir bis 2025 voll ausschöpfen“, heißt es wörtlich. Von diesem Ziel ist Bayern zu Beginn des Jahres 2025 noch meilenweit entfernt.

Nach einer Berechnung des Bauministeriums sind in Bayern von den rund 11.000 Dächern staatlicher Gebäude rund 1.300 für Photovoltaik-Anlagen geeignet. Sollte die Staatsregierung ihr eigenes Ziel also nicht kippen wollen, müsste im Laufe dieses Jahres die Zahl der Solaranlagen auf staatlichen Dächern verdoppelt werden. 

Streit um Zahl geeigneter Dächer

Wie viele Dächer in Bayern für PV-Anlagen geeignet sind, ist aber umstritten. So sehen etwa die Grünen ein deutlich höheres Potenzial und verweisen auf moderne Anlagen, die auch mit weniger Sonneneinstrahlung Strom produzieren können. Als Beleg verweisen sie auf vergleichbar ausgerichtete private Dächer, wo es eine deutlich höhere Nutzerzahl gibt.

„Die Söder-Regierung kommt weiterhin nicht vom Fleck beim Ausbau der Photovoltaik auf ihren eigenen Staatsgebäuden“, sagte der energiepolitische Sprecher der Landtagsgrünen, Martin Stümpfig. Die 654 Anlagen entsprächen nur knapp 6 Prozent aller möglichen Flächen. „Über 94 Prozent der Dachflächen sind weiter ungenutzt“. 

In einem Jahr nur 72 neue Anlagen zugebaut

Während deutschlandweit der Ausbau der Erneuerbaren boomt, werde die Staatsregierung ihrer Vorbildrolle zu keinem Zeitpunkt gerecht, betonte Stümpfig. Seit dem vergangenen Frühjahr seien gerade einmal 72 neue Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 2.530 kWp zugebaut worden. Die Einheit Kilowatt-Peak (kWp) gibt an, welche Höchstleistung eine PV-Anlage erbringen kann. „Im selben Zeitraum wurden bayernweit knapp 100.000 (97.018) PV-Anlagen auf allen Dächern installiert, wie Zahlen des Marktstammdatenregisters belegen.“

© dpa-infocom, dpa:250223-930-383435/1


Von dpa
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