In Sachsen bei Ansbach ist es am Donnerstagmorgen zu einem Polizeieinsatz im Bereich des Bahnhaltepunkts gekommen. Nach ersten Angaben der Bundespolizei kamen sich ein Intercity und ein Auto gefährlich nahe. Verletzte gab es nicht.
Eine Zeugin, die im Zug saß, berichtete, der IC habe bei der Durchfahrt in Sachsen eine Vollbremsung hingelegt. Die Fahrgäste seien über eine Kollision mit einem Auto informiert worden – obwohl sich weit und breit kein Bahnübergang befindet.
Die für die Ermittlungen zuständigen Beamten der Polizeiinspektion Ansbach klärten auf FLZ-Nachfrage den Sachverhalt auf: Eine 60-Jährige hatte auf einem Parkplatz in der Nähe der Bahngleise mit ihrem E-Auto herumrangiert – und dabei offenbar die Pedale verwechselt. Denn am Ende stand das Fahrzeug im Schotterbett der Bahnstrecke Nürnberg–Ansbach.
Der herannahende IC touchierte dann möglicherweise leicht den Pkw, berichtete die Polizei vor Ort. Anfangs waren die Behörden noch von einer Kollision zwischen Zug und Auto ausgegangen. Wie die Polizei am Freitag mitteilt, war die Frau durch die Verwechslung der Pedale auf eine Steingabione aufgefahren, die dort eigentlich stehen, um genau solche Situationen zu verhindern. Ihr Auto drehte sich dann und blieb im rechten Winkel zu den Gleisen stehen.
Durch das Auffahren auf den Poller war der Pkw nicht mehr manövrierfähig. Die Frau konnte jedoch bereits aus dem Auto aussteigen, bevor der IC vorbeifuhr. Er touchierte das Fahrzeug leicht. Zurück blieb am Auto jedoch nur Farbabrieb des Zuges. Am Zug wurde bislang kein Sachschaden festgestellt. Der Sachschaden an der Steingabione beträgt etwa 500 Euro, schätzt die Polizei.
Das Auto wurde anschließend aufgebockt und abgeschleppt. Wegen der erforderlichen Streckensperrung fielen nach Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn mehrere Züge aus. Am Fernverkehrszug der DB konnte nach Angaben der Polizei kein Schaden festgestellt werden. Die Beschädigung am Auto schätzen die Beamten auf rund 6000 Euro.
Da sich der Unfall an den Gleisen abspielte, wurde er an die Bundespolizei abgegeben. Diese wird weitere Ermittlungen führen.
Hinweis der Redaktion: In einer ersten Version des Textes war entsprechend der Angaben der Polizei von einem Zusammenstoß zwischen Zug und Auto die Rede. Bei Ermittlungen vor Ort stellte sich jedoch heraus, dass es womöglich zu keiner Kollision gekommen war.