Ein 85-Jähriger aus Feuchtwangen ist auf einen Schockanruf hereingefallen. Angeblich hatte seine Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verschuldet. Er übergab an eine unbekannte Frau 18.000 Euro.
Wie die Polizei berichtet, erhielt der Senior am Mittwoch gegen 17 Uhr einen Anruf von einem Mann, der sich als Professor Dr. Jüdt ausgab. Der Anrufer behauptete, dass die Tochter des Angerufenen einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte, bei welchem eine Frau gestorben sei.
Deshalb habe ein Richter verfügt, dass die Tochter sofort 70 000 Euro bezahlen müsse, behauptete der angebliche Professor Dr. Jüdt. Das Geld müsse schnellstmöglich abgeholt werden.
Der 85-Jährige war davon so sehr überrumpelt, dass er sich auf ein Gespräch einließ. Er gab auf Nachfragen preis, dass er 18.000 Euro in bar zuhause habe und erklärte sich bereit, das Geld zugunsten seiner Tochter sofort auszuhändigen.
Gegen 18 Uhr übergab der Rentner schließlich das Geld an eine weibliche Abholerin. Der Vorfall wurde erst eine Stunde nach der Abholung der Feuchtwanger Polizei gemeldet.
Zur Abholerin liegt bisher folgende Beschreibung vor: Rund 1,60 Meter groß, 30 bis 40 Jahre alt. Sie trug ein schwarzes Kopftuch und einen grauen, langen Mantel. Die Abholung fand im Bereich Bärmeyerplatz, Webergasse, Drechslergasse und Gerbergasse im Feuchtwanger Zentrum statt.
Die Polizei hofft auf Hinweise zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen an die Inspektion Feuchtwangen unter der Telefonnummer 09852/6715-0.
Betrügerbanden, deren Mitglieder perfekt Deutsch sprechen, durchkämmen die Telefonbücher nach Vornamen, die auf Senioren hindeuten. Dann versuchen die oft aus dem Ausland agierenden Anrufer, die Senioren am Telefon in Angst zu versetzen. Häufig geben sie sich als angebliche Polizisten, Staatsanwälte oder Richter aus. Sie verlangen schnelles Geld oder Wertgegenstände für angebliche Notfälle von Kindern oder Enkeln. Diese werden dann möglichst kurz nach den Anrufen abgeholt. Das sind die Tipps der Polizei gegen die Betrüger am Telefon: