Betrug am Telefon: Senior aus Feuchtwangen übergibt 18.000 Euro | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 21.11.2024 10:16

Betrug am Telefon: Senior aus Feuchtwangen übergibt 18.000 Euro

Höchste Vorsicht gilt bei Senioren, wenn am Telefon Bargeld für angebliche Notfälle gefordert wird.  (Symbolbild: Sebastian Gollnow/dpa/dpa-tmn)
Höchste Vorsicht gilt bei Senioren, wenn am Telefon Bargeld für angebliche Notfälle gefordert wird. (Symbolbild: Sebastian Gollnow/dpa/dpa-tmn)
Höchste Vorsicht gilt bei Senioren, wenn am Telefon Bargeld für angebliche Notfälle gefordert wird. (Symbolbild: Sebastian Gollnow/dpa/dpa-tmn)

Ein 85-Jähriger aus Feuchtwangen ist auf einen Schockanruf hereingefallen. Angeblich hatte seine Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verschuldet. Er übergab an eine unbekannte Frau 18.000 Euro.

Wie die Polizei berichtet, erhielt der Senior am Mittwoch gegen 17 Uhr einen Anruf von einem Mann, der sich als Professor Dr. Jüdt ausgab. Der Anrufer behauptete, dass die Tochter des Angerufenen einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte, bei welchem eine Frau gestorben sei.

Deshalb habe ein Richter verfügt, dass die Tochter sofort 70 000 Euro bezahlen müsse, behauptete der angebliche Professor Dr. Jüdt. Das Geld müsse schnellstmöglich abgeholt werden.

Polizei hofft auf Hinweise

Der 85-Jährige war davon so sehr überrumpelt, dass er sich auf ein Gespräch einließ. Er gab auf Nachfragen preis, dass er 18.000 Euro in bar zuhause habe und erklärte sich bereit, das Geld zugunsten seiner Tochter sofort auszuhändigen.

Gegen 18 Uhr übergab der Rentner schließlich das Geld an eine weibliche Abholerin. Der Vorfall wurde erst eine Stunde nach der Abholung der Feuchtwanger Polizei gemeldet.

Zur Abholerin liegt bisher folgende Beschreibung vor: Rund 1,60 Meter groß, 30 bis 40 Jahre alt. Sie trug ein schwarzes Kopftuch und einen grauen, langen Mantel. Die Abholung fand im Bereich Bärmeyerplatz, Webergasse, Drechslergasse und Gerbergasse im Feuchtwanger Zentrum statt.

Die Polizei hofft auf Hinweise zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen an die Inspektion Feuchtwangen unter der Telefonnummer 09852/6715-0.

Betrüger am Telefon

Tipps der Polizei

Betrügerbanden, deren Mitglieder perfekt Deutsch sprechen, durchkämmen die Telefonbücher nach Vornamen, die auf Senioren hindeuten. Dann versuchen die oft aus dem Ausland agierenden Anrufer, die Senioren am Telefon in Angst zu versetzen. Häufig geben sie sich als angebliche Polizisten, Staatsanwälte oder Richter aus. Sie verlangen schnelles Geld oder Wertgegenstände für angebliche Notfälle von Kindern oder Enkeln. Diese werden dann möglichst kurz nach den Anrufen abgeholt. Das sind die Tipps der Polizei gegen die Betrüger am Telefon:

  • Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
  • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehenden Personen.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen, auch nicht an die Polizei.
  • Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
  • Sind Sie bereits Opfer eines solchen Tricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
  • Bewahren Sie Ihre Wertsachen und höhere Geldbeträge nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.
  • Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt) oder lassen Sie den Vornamen ganz weg.


Von Manfred Blendinger
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