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Veröffentlicht am 14.01.2025 13:17

„Blue Ghost“ soll zum Mond starten

Zehn Instrumente sind an Bord des Landers „Blue Ghost“. (Foto: Firefly Aerospace/dpa)
Zehn Instrumente sind an Bord des Landers „Blue Ghost“. (Foto: Firefly Aerospace/dpa)
Zehn Instrumente sind an Bord des Landers „Blue Ghost“. (Foto: Firefly Aerospace/dpa)

Ein „blauer Geist“ soll zum Mond starten: Im Auftrag der US-Raumfahrtbehörde Nasa will das Unternehmen Firefly Aerospace an diesem Mittwoch um 7.11 Uhr MEZ den kommerziellen Lander „Blue Ghost“ zum Mond schicken. Mithilfe einer „Falcon 9“-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk soll der Lander vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida starten. 

Etwa 45 Tage später - Anfang März - soll der etwa zwei Meter hohe und drei Meter breite „Blue Ghost“ dann auf dem Mond aufsetzen. Geplant ist die Landung im sogenannten „Mare Crisium“, einer Tiefebene mit einem Durchmesser von etwa 500 Kilometern. Bisher hat das Unternehmen Firefly Aerospace mit Sitz in Texas vor allem Trägerraketen entwickelt. 

An Bord hat der Mondlander Materialien und Instrumente für zehn wissenschaftliche Untersuchungen der Nasa, mit denen rund zwei Wochen lang der Mond untersucht werden soll. Unter and erem soll in den Mond gebohrt sowie von dort Proben entnommen werden. Mit Hilfe der Informationen sollen die geplanten bemannten Missionen zum Mond vorbereitet werden. 

Ebenfalls an Bord der „Falcon 9“-Rakete befindet sich die Mondlandefähre „Resilience“ des japanischen Start-Ups ispace. Dieser Lander soll auf einer anderen Bahn zum Mond fliegen und dort nach vier bis fünf Monaten ankommen. Nach der Ankunft soll das Mini-Gefährt „Tenacious“ die Mondoberfläche erkunden und lockeres Material einsammeln.

Nasa will günstig Wissen sammeln

„Blue Ghost“ ist Teil des Nasa-Programms CLPS (Commercial Lunar Payload Services). Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen sammeln wie möglich, indem sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen vergibt und mit diesen zusammenarbeitet. 

Insgesamt sind für das CLPS-Programm bis 2028 rund 2,6 Milliarden Dollar (etwa 2,4 Milliarden Euro) veranschlagt. Laut Nasa sind allein für dieses Jahr noch fünf weitere Mond-Missionen mit Landungen geplant.

Im vergangenen Jahr waren im Rahmen des CLPS-Programms bereits zwei Missionen gestartet. Im Januar hatte das Unternehmen Astrobotic mit Sitz in Pittsburgh die „Peregrine“-Kapsel losgeschickt. Schon kurz nach dem Start gab es jedoch Probleme aufgrund einer Störung des Antriebssystems. Das Ziel einer Mondlandung musste aufgegeben werden. 

Im Februar gelang der Firma Intuitive Machines mit dem Lander „Nova-C“ die erste kommerzielle Landung auf dem Mond. Beim Aufsetzen war der Lander allerdings umgekippt. Mondlandungen gelten als technisch höchst anspruchsvoll und gehen häufig schief.

© dpa-infocom, dpa:250114-930-343877/1


Von dpa
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